Isabella Harnier

* 1946

  • "Unbekannt, nur ich hatte irgendwo in meiner Seele, das hat mein Vater gut gemacht, dass wir Böhmen sind. Und da bin ich, ich glaube in 1969, mit zwei Thun Brüdern, unsere Großeltern waren Geschwister, haben wir entschlossen, wir fahren nach Böhmen und schauen es an. Wir haben ein Visum für fünf Tage gehabt, und strejček Karel hat uns gesagt, wo was ist und da sind wir gegangen und haben es uns angeschaut. Wir waren auch in Orlík, was wunderschön beeindruckend war. Ich bin nie in einem Schloss groß geworden, da habe ich eigentlich auch gesehen, was diese Pracht eigentlich heißt. Das war mein erstes Böhmisch-In-Land-Erlebnis. Und da war mein Tschechisch noch gut genug, um es irgendwie… wir haben dann bestellen können in Restaurants. Die Thun-Buben haben nicht Tschechisch gesprochen, aber sie waren in ihren Seelen eigentlich auch Böhmisch.“ „Strýček Karel, wer ist das?“ „Das ist mein Vater sein Bruder, der Vater von dem jetzigen Kari Schwarzenberg.“

  • „Die Identität von einem Mensch, also von mir, war mein Name, meine Sprache und wo ich bin. Und in allen meinen Phasen haben immer nur zwei Sachen von diesen drei gestimmt. Wo ich nach Europa kam… Also in Amerika hieß ich Schwarzenberg, was ein Bisschen merkwürdig war, aber ich sprach Englisch. Und dann ging ich nach Europa, nach Wien, da hieß ich Schwarzenberg, das war ja sehr bekannt. Aber ich sprach kein Deutsch. Und dann kam ich nach Bayern, da habe ich ein Bisschen besser Deutsch gesprochen, der Name klang auch Deutsch, er stammt aus Franken auch. Und jetzt wohne ich hier. Aber als Staatsbürger bin ich eigentlich Tschechisch und Amerikanisch. Ich habe meine Identität, aber es ich immer so ein Bisschen… Ich komme mir vor wie ein Weltbürger.“

  • „Wir sind hingegangen in 1946 und in 1948 kam Kommunismus und mein Vater hat dann gefunden, er kann diesem Regime nicht dienen. Ich war zwei Jahre alt, als wir von Rom weggingen.“ „Wir sind dann emigriert nach Amerika, und es war ein Bisschen schwierig. Man kam an und mein Vater, meine Mutter, meine Schwester und die Nanny, die wir mithatten, die durften alle hin, weil die tschechische Immigrationsquota war offen. Aber my country of origin, das ist für die Amerikaner wichtig, war Italien. Ich durfte nicht hinein, weil die italienische Quota war voll. Daraufhin hat mein Vater gefunden, also gut, dann behalten Sie sie, aber jemand muss ihr die Windeln wechseln. Darauf haben sie gesagt, dann nehmen Sie sie mit. Dann war ich aber bis fünf Jahren ein Illegal Alien, mit zwei, drei, vier, fünf Jahren.“

  • Celé nahrávky
  • 1

    München, 24.10.2023

    (audio)
    délka: 01:09:15
    nahrávka pořízena v rámci projektu Tschechisches Adel
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V USA jsem vyčnívala jako katolička a jméno Schwarzenberg nikdo neznal. V Německu jsem zase neuměla německy. Občanství mám české, ale jsem světoobčanka

Isabella Harnier 2023
Isabella Harnier 2023
zdroj: Natáčení

Isabella Harnier se narodila 22. června 1946 v Římě do rodiny Františka Schwarzenberga a Amélie Lobkowiczové, otec byl československý diplomat. Krátce poté s rodiči emigrovala do USA, kde vyrůstala v kontaktu s českou emigrantskou komunitou a vzdělávala se v katolických školách. Během vysokoškolských studií se vrátila do Evropy a natrvalo se usídlila v Mnichově, kde pracovala jako grafička. Občanství má české a americké, do ČR po roce 1989 jezdí pravidelně. Její dcera tu žije trvale a věnuje se správě rodinného majetku v Dolních Beřkovicích. Na nahrávce mluví paní Isabella německy s patrným anglickým přízvukem, stále umí pěkně i česky.