Následující text není historickou studií. Jedná se o převyprávění pamětníkových životních osudů na základě jeho vzpomínek zaznamenaných v rozhovoru. Vyprávění zpracovali externí spolupracovníci Paměti národa. V některých případech jsou při zpracování medailonu využity materiály zpřístupněné Archivem bezpečnostních složek (ABS), Státními okresními archivy (SOA), Národním archivem (NA), či jinými institucemi. Užíváme je pouze jako doplněk pamětníkova svědectví. Citované strany svazků jsou uloženy v sekci Dodatečné materiály.

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Hans-Günter Grech (* 1942)

Die Heimat ist ein Stück vom Paradies

  • geboren am 22. Dezember 1942 in Nikolsburg in eine deutsche Familie

  • seine Eltern betrieben einen Lebensmittelgroßhandel

  • im Frühjahr 1945 floh seine Mutter mit Großmutter und seinen Geschwistern nach Österreich

  • die Familie verlor ihr gesamtes Vermögen und musste bei Null anfangen

  • studierte an der Wirtschaftsuniversität in Wien

  • 1967–1991 arbeitete er als Administrationsleiter einer Vertriebsabteilung bei IBM

  • danach bis 2005 als Zubehörbereichsleiter bei Lexmark

  • seit 2005 war er Obmann des Kulturverbandes der Südmährer in Österreich

  • im Jahr 2025 lebte er in der niederösterreichischen Landeshauptstadt Sankt Pölten

Český překlad celého příběhu následuje po německém originálu:

Hans-Günter Grech war 2,5 Jahre alt, als seine deutsche Familie am Ende des Krieges aus ihrer Heimatstadt Nikolsburg nach Österreich fliehen musste. Aus wohlhabenden Menschen wurden plötzlich Mittellose, die lange Zeit kein stabiles Zuhause fanden und jeden Schilling umdrehen mussten. Schlimmer als der Verlust materieller Güter war jedoch der Verlust der Heimat und das Gefühl der Ungerechtigkeit, das seine Eltern nie ganz loswurden. Die Sehnsucht nach der Heimat war so stark, dass sie ihren Vater dazu veranlasste, nach seiner Pensionierung ein Haus auf einem Hügel unweit der tschechisch-österreichischen Grenze zu bauen, von dessen Fenster aus er auf sein geliebtes Nikolsburg blicken konnte.

Südmähren war überwiegend deutsch

Hans-Günter Grech wurde am 22. Dezember 1942 in Nikolsburg in eine deutsche Familie geboren. Sein Vater Viktor Grech stammte aus dem nahe gelegenen Dorf Klentnitz, wo seine Eltern Florian und Johanna das Hotel und Restaurant „Waldesduft“ besaßen, in dem sich sonntags Ausflügler aus Nikolsburg trafen. Als junger Mann zog der Vater nach Nikolsburg, eröffnete dort auf dem Marktplatz einen Lebensmittelgroßhandel und heiratete Marie Stumvoll. An das Leben in der vorwiegend deutsch besiedelten südmährischen Grenzregion vor dem Krieg erinnerten sich die Eltern später als glückliche Jahre voller Wohlstand und nachbarschaftlicher Gemeinschaft.

Der einzige Schatten auf diesem ansonsten idyllischen Leben war die damalige politische Lage der tschechoslowakischen Deutschen. Nach Meinung des Zeitzeugen fühlte sich während der gesamten Zeit der Ersten Republik ein großer Teil der deutschsprachigen Bevölkerung Südmährens in ihren Bürgerrechten eingeschränkt. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns hofften viele, dass ihr Gebiet an Österreich angegliedert werde oder innerhalb der Tschechoslowakei ein gewisses Maß an Autonomie erlangen würde. Masaryks Vorschlag mit der „Schaffung einer zweiten Schweiz“, wurde nicht in diesem Sinne eingehalten und machte sie über Nacht zu einer Minderheit und Bürgern zweiter Klasse, der sie ihres Rechts auf nationale Selbstbestimmung beraubte.

Aber die Chefs waren die Tschechen 

„Die Schweiz war immer ein Vorbild“, sagt Hans-Günter Grech. „Nur die zweite Schweiz hat dann so ausgeschaut, dass die Tschechen die Chefs waren. Die Slowaken haben, glaube ich, schon damals nicht viel mitzureden gehabt. Und die Deutschen wurden sicher nicht gleichbehandelt.“ Sie mussten wichtige öffentliche Ämter räumen, und ihre Plätze wurden von Tschechen eingenommen. „Die Deutschen haben keine echte Vertretung in der in der tschechoslowakischen Regierung gehabt“, sagt Hans-Günter Grech. „Auch meine Eltern hätten keine Chance gehabt, einen Posten in den verschiedenen Ämtern zu bekommen, denn du musstest nachweisen, dass du perfekt tschechisch kannst.“  

„Sobald eine tschechische Familie in ein deutschbesiedeltes Dorf zugezogen ist, wurde eine neue Schule ins Auge gefasst und auch gebaut. Und wenn die Deutschen gesagt haben, aber unsere Schule sollten wir auch herrichten, hat es geheißen, ihr könnt eure Kinder ja in die tschechische Schule schicken“, fährt Hans-Günter Grech fort. Ein weiteres Instrument, um die Deutschen ins Abseits zu drängen, war die Bodenreform, von der vor allem deutsche Bauern und österreichische Adelsfamilien und Großgrundbesitzer betroffen waren. Ein Teil des enteigneten Landes wurde zugunsten tschechischer und slowakischer Bauern umverteilt, die deutschen Bauern gingen meist leer aus.

Das Gefühl der Ungerechtigkeit ebnete den Weg für den sudetendeutschen Nationalismus 

Der Aufstieg der Nationalsozialisten in Deutschland, ihre Forderungen nach der Vereinigung der Deutschen und ihre erfolgreiche Wirtschaftspolitik in den Krisenjahren der 1930er Jahre wurden von den Südmährern mit Interesse und Hoffnung beobachtet. „Wenn mit Ende des Ersten Weltkriegs damals ein wirklich gerechter Friede entstanden wäre, dann hätten wir uns wahrscheinlich den Zweiten Weltkrieg erspart“, meint Hans-Günter Grech. „Zum Anschluss sagten die Österreicher immer, na, wir konnten ja nichts dafür, denn wir sind ja von Deutschland annektiert worden. Und die Deutschen sagten – ihr habt ja selbst abgestimmt, ihr wolltet ja dabei sein. Ich sage, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Ich weiß, dass damals die Zeiten so hart waren, dass Österreich mit verlangenden Augen nach Deutschland geblickt hat, was dort auf einmal möglich war in einer wirtschaftlich wirklich schlechten Zeit. Und man hat das Heil in dem starken Mann gesucht, der leider der Falsche war.“

Als Nikolsburg zusammen mit Südmähren und dem deutschbesiedelten Sudetengebiet im Oktober 1938 nach dem Münchner Abkommen dem Deutschen Reich angegliedert wurde, empfanden die meisten deutschen Einwohner, darunter auch die Familie des Zeitzeugen, dies als Rückkehr zu alten, gerechten Verhältnissen. „Damals haben sie alle gejubelt. Der Grund dafür war weniger die Person Adolf Hitler, sondern die Hoffnung, dass man jetzt zumindest gleichberechtigt ist“, sagt Hans-Günter Grech. Kaum jemand konnte ahnen, wie schrecklich sich die Situation weiterentwickeln würde. „Diese Bilder gibt es [von Sudetendeutschen, die Hitler begrüßen] und die sind nicht wegzuleugnen. Ich wehre mich nur, wenn die Geschichte so dargestellt wird, als hätte sie erst mit dem Jahr 1938 begonnen. Die Geschichte, um die es hier geht, die beginnt nicht im Jahr 38, sondern spätestens 1919 mit dem Friedensvertrag von Versailles und Trianon.“

Sie warteten nicht auf die Vertreibung und gingen rechtzeitig 

1939 wurde die Tochter Dietlinde geboren, und der Vater wurde zur deutschen Armee eingezogen. Zunächst kämpfte er in Polen, später in der Sowjetunion und kehrte nur für kurze Urlaube nach Hause zurück. Dennoch wurde drei Jahre später Hans-Günter geboren und zwei Jahre später der Sohn Gernot. Die Mutter verbrachte die sechs Kriegsjahre mit den Kindern und der Großmutter allein in Nikolsburg. In deutschen Familien, in denen die Männer an die Front gingen und der Haushalt und die Landwirtschaft überwiegend den Frauen überlassen blieben, halfen während des Krieges Zwangsarbeiter, vor allem aus Osteuropa. Auch die Großmutter hatte einen tschechischen Knecht. Wenn die deutsche Familie diese Arbeiter gut behandelte, revanchierten sie sich am Ende des Krieges, als sich das Blatt gewendet hatte, sehr oft dafür.

Der Vater überlebte den Krieg und schaffte es im Frühjahr 1945, für einen Tag nach Nikolsburg zu kommen und seine Familie zu warnen, nicht auf die Front zu warten, sondern rechtzeitig nach Österreich zu fliehen. Die Mutter war bereits im April oder Mai mit der Großmutter und den drei Kindern nach Pottenhofen, dem ersten österreichischen Dorf hinter der Grenze, geflohen. Dort fanden sie in einer Waschküche ein Dach über dem Kopf. Die Großmutter kehrte noch einige Male in ihr Haus in Nikolsburg zurück und holte mit Hilfe ihres ehemaligen tschechischen Knechts Dinge aus dem Haus. So gelang es der Familie, beispielsweise Fotos, Schmuck oder Bettwäsche zu retten. Eines Tages kam der Knecht der Großmutter entgegen und warnte sie, nicht mehr zu kommen, da die Situation für Deutsche nicht mehr sicher sei.

Die Anfänge in Österreich waren hart 

„Da ich im Frühjahr 1945 erst zweieinhalb Jahre alt war, habe ich keine persönlichen Erinnerungen an die Zeit, wo wir noch in Nikolsburg gewohnt haben. Meine ersten Erinnerungen sind ab unserer zweiten Station in Österreich, und zwar war das ein Dorf namens Pettendorf bei Stockerau, wo wir bei einem Bauern in dessen Ausgedinge-Haus unterkamen“, erzählt Hans-Günter Grech. Sein jüngerer Bruder, der damals erst sechs Monate alt war, erkrankte an Ruhr und überlebte offenbar nur dank Ziegenmilch, die seine Mutter irgendwo erbetteln konnte. „Wir sind unseren Eltern dankbar, dass sie uns durch diese schwere Zeit durchgebracht haben.“ Am schwersten hatten es die Großeltern, die sich nicht vollständig an die neuen und harten Bedingungen anpassen konnten. „Am meisten haben die Alten gelitten, weil sie sich als vollkommen nutzlos und unnütze Esser gefühlt haben“, sagt Hans-Günter.  

Im Gegensatz zur deutschen Regierung, die die Flüchtlinge systematisch unterstützte, half die österreichische Regierung den vertriebenen Familien in keiner Weise. „Soweit ich es mitbekommen habe, gab es in Österreich überhaupt keine finanzielle Unterstützung“, sagt Hans-Günter Grech. Wenn Menschen irgendwo Hilfe erhielten, handelte es sich ausschließlich um private Initiativen. Den Grechs halfen beispielsweise Menschen, die vor dem Krieg als Sommergäste aus Wien in Großvaters Hotel „Waldesduft“ nach Klentnitz gekommen waren. Am wichtigsten waren jedoch die betroffenen Menschen selbst. Nur dank ihres immens fleißigen Arbeitseinsatzes konnten sie ihren Lebensunterhalt sichern und sich nach und nach in ihre neue Umgebung integrieren. Da viele österreichischen Männer im Krieg gefallen oder noch in Gefangenschaft waren, mangelte es vor allem in der Landwirtschaft an Arbeitskräften, wo viele Vertriebene in den ersten Monaten eine Beschäftigung fanden.

Viele Flüchtlinge erwartete eine zweite Vertreibung 

Die Vertriebenen aus der Region Nikolsburg waren überwiegend Kleinbauern, die glücklicherweise keine Scheu vor harter Arbeit hatten. „Es war niemand verwöhnt“, sagt Hans-Günter Grech. In Österreich befanden sie sich jedoch in einer für sie ungewohnten Situation – sie hatten kein Eigentum und mussten als Lohnarbeiter in der Landwirtschaft bei österreichischen Bauern arbeiten. So verdienten auch die Eltern des Zeitzeugen in den ersten Jahren zum Teil ihren Lebensunterhalt. Da sie auf dem Land lebten, litten sie nie Hunger. Bald schafften sie sich Gänse, Geflügel und später auch ein Schwein an. Die Mutter half beim Bauern, die Großmutter passte auf die Kinder auf und der Vater versuchte, sich wieder im Handel zu etablieren.

Heikel wurde die Situation ab Beginn des Jahres 1946: „Die Russen verlangten vom damaligen 
Bundeskanzler Dr. Karl Renner (Anmerkung: Karl Renner war ebenfalls ein Südmährer aus Untertannowitz) möglichst alle Vertriebenen von Österreich nach Deutschland zu deportieren, um in Deutschland die politische Landschaft zu destabilisieren“, sagt Hans-Günter Grech. Ausnahmen gab es nur für Beschäftigte in der Landwirtschaft und dringend im Land benötigte Personen. Da die Südmährer starke historische Bindungen zu Niederösterreich hatten, wollten die meisten lieber in Österreich bleiben. Dennoch wurden im Jahr 1946 zehntausende Südmährer über das Sammellager Melk nach Deutschland vertrieben, wo sie vor allem in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen landeten. Auch aus der Familie des Zeitzeugen wurden mehrere Verwandte sowie seine Großeltern väterlicherseits auf diese Weise nach Deutschland deportiert.  

Die gleiche Sprache und Religion halfen bei der Integration 

1948 zogen die Grechs erneut um. „Mein Vater wollte unbedingt in Österreich bleiben, er wollte der erste sein, der wieder zurückgehen kann nach Hause, nach Nikolsburg. Und daher hat er sich auch im Raum Poysdorf angesiedelt, das sind keine 15 Kilometer weg von Nikolsburg,“ sagt Hans-Günter Grech. Dort fand sein Vater eine Anstellung in seinem Beruf als Lebensmittelhändler. Da seine Eltern Arbeit hatten, wurden sie von den Österreichern relativ freundlich behandelt. Ein großer Vorteil war, dass sie dieselbe Sprache sprachen und denselben katholischen Glauben hatten. „So war es ziemlich rasch, dass meine Eltern anerkannt waren als neue Mitglieder der Dorfgemeinde“, sagt Hans-Günter Grech.

Die gesamte Region Niederösterreich befand sich nach dem Krieg in der sowjetischen Besatzungszone, die mit Beschränkungen, Reparationszahlungen und zentraler Planung konfrontiert war, was die Entwicklung und die Verfügbarkeit von Gütern behinderte. „Die Russen haben ja alles ausgebeutet. Was in Niederösterreich erzeugt wurde, musste alles nach Russland“, erzählt Hans-Günter Grech. In der amerikanischen Zone verlief der wirtschaftliche Wiederaufbau viel schneller, deshalb war der Lebensstandard höher, und die Region integrierte sich schneller in die westliche Wirtschaft.

Was du lernst, kann dir niemand mehr nehmen 

Die Eltern legten großen Wert darauf, dass ihre Kinder eine gute Ausbildung erhielten. „Der Spruch von meinem Vater war: Ihr müsst was lernen, wir können euch nichts mitgeben und was ihr lernt, das kann euch kein Mensch mehr wegnehmen“, erinnert sich Hans-Günter Grech. Erschwerend kam hinzu, dass Eltern und Kinder erst Anfang der 1950er Jahre die österreichische Staatsbürgerschaft erhielten. Mit 12 Jahren zog Hans-Günter zu seiner Tante nach Stockerau, wo er das Gymnasium besuchte. Als Staatenloser wäre das dreifache Schulgeld zu bezahlen gewesen. Seitdem fuhr er nur noch in den Ferien nach Hause. Er studierte vier Jahre lang an der Handelsakademie in Krems und setzte sein Studium in Wien an der Hochschule für Welthandel (heute Wirtschaftsuniversität Wien) fort, das er 1966 abschloss. Während seines gesamten Studiums verdiente er sich etwas dazu, um seine Eltern zu entlasten, die seit Jahren am Rande des Existenzminimums lebten.

Hans-Günter absolvierte als „Einjährig-Freiwilliger“ seinen Militärdienst und fand dann eine Anstellung bei IBM, wo er von 1967 bis 1991 als Kaufmann arbeitete und sich bis zum Abteilungsleiter hocharbeitete. „Es wurde viel verlangt, aber wir sind so erzogen worden. Arbeit, Leistung damit es nicht nur uns besser geht, sondern später dann auch meinen Kindern“, sagt Hans-Günter Grech. Die letzten 14 Jahre vor seiner Pensionierung im Jahr 2005 arbeitete er bei Lexmark, wo er Leiter der Vertriebsabteilung für Druckerzubehör war.

An den Wochenenden saßen sie auf einem Hügel und schauten in Richtung Nikolsburg 

Viele Jahre lang hegten die Eltern die Hoffnung, nach Südmähren zurückzukehren, das sie ihr ganzes Leben lang als ihre Heimat betrachtet hatten. Als sie jedoch nach und nach in Österreich Wurzeln schlugen, schwand diese Hoffnung und wurde durch resignierten Fatalismus ersetzt. Die alte Heimat hatte jedoch weiterhin einen festen Platz in ihren Herzen. An den Wochenenden unternahm die ganze Familie Ausflüge zu den Aussichtspunkten nahe der tschechoslowakischen Grenze, von denen aus man einen Blick auf Südmähren hatte, zum Beispiel auf den Kreuzberg bei Kleinschweinbarth oder zur Ruine Falkenstein. „Wir sind oben auf der Ruine gesessen und haben nach Nikolsburg geschaut“, erinnert sich Hans-Günter.

Auf der Anhöhe Kreuzberg initiierte der Vater 1963 mit Freunden den Bau eines Denkmals für die vertriebenen Südmährer. Der Kreuzberg wurde im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Gedenkort, und verschiedene Gemeinschaften vertriebener Sudetendeutscher, beispielsweise aus Pohrlitz, Znaim, Joslowitz, aber auch aus weiter entfernten Orten wie Zlabings oder Neubistritz, errichteten entlang der Grenze ihre Denkmäler. Auf dem Hauptdenkmal, an dessen Errichtung auch der Zeitzeuge mitwirkte, steht die Inschrift: „DEN HELDEN SÜDMÄHRENS DIE HEIMAT“

Die Inschriften auf den anderen Denkmälern sind ein bemerkenswerter Einblick in die Gedanken und Gefühle der Vertriebenen. Sie zeugen von Heimweh und einem Gefühl der Ungerechtigkeit. „Du, der du hier verweilst, schau auf unsere verlorene, geliebte Heimat Südmähren“, steht beispielsweise auf dem Denkmal, das von den Vertriebenen aus Untertannowitz errichtet wurde. Das Wort Krieg wird in der hier dargestellten Geschichte der Gemeinde nicht erwähnt. Das Jahr 1945 wird wie folgt beschrieben: „Enteignung von Häusern und Grundstücken. Beginn der Vertreibung aus der angestammten Heimat.“

Heute gibt es auf niederösterreichischer Seite 28 Denkmäler zur Vertreibung der Südmährer. Die wichtigsten davon befinden sich auf Hügeln entlang der Grenze, von denen aus man das tschechische Gebiet überblicken kann, oder auf Friedhöfen oder an Orten, an denen die Vertriebenen jenseits der Grenze zum ersten Mal in Sicherheit Ruhe fanden. Um seinem Heimatland so nah wie möglich zu sein, baute der Vater in den 70er Jahren ein Haus auf einer Anhöhe am Rande von Drasenhofen, von wo aus er aus dem Fenster sowohl auf „sein“ Nikolsburg als auch auf den Kreuzberg blicken konnte. Er nannte das Haus Rosenburg nach der Burgruine über seinem Geburtsort Klentnitz. Auf dem Haus steht bis heute die Inschrift „Die Heimat ist ein Stück vom Paradies“.

Er selbst würde um nichts nach Tschechien zurückkehren

Mit der Zeit kamen seine Eltern zu der Überzeugung, dass es nicht erstrebenswert gewesen wäre, nach dem Krieg in der Tschechoslowakei zu bleiben. Sie waren überzeugt, dass sie dort als Deutsche diskriminiert würden. „Wir haben ja dann später Familien kennengelernt, die bleiben durften und dann intensiv versucht haben, möglichst rasch in den Westen zu kommen. Der Sohn hat mir dann erzählt, in der Schule sei er gemobbt worden und deutsch durfte sowieso nicht gesprochen werden. Also die waren wirklich Menschen zweiter Klasse,“ sagt Hans-Günter Grech. Er ist sich sicher, dass er ohne den Umzug seiner Familie nach Österreich dort niemals studieren hätte können.

Für Hans-Günter, wie auch für andere Kinder vertriebener Deutscher, wurde Österreich zu ihrer Heimat. Selbst wenn es plötzlich möglich wäre, würde er nicht nach Tschechien zurückkehren, schon allein deshalb, weil er Tschechisch lernen müsste. „Nicht einmal um viel Geld würde ich das machen“, sagt Hans-Günter Grech. In Österreich hat er sich ein Haus gekauft, eine Familie gegründet und eine Karriere aufgebaut.

Das Gefühl der Ungerechtigkeit trägt er jedoch immer noch in sich. „Meine Eltern haben alles verloren, was sie sich bis zur Vertreibung geschaffen und aufgebaut haben,“ sagt er. Er empfindet es als grobe Ungerechtigkeit, dass auf seine Eltern das Prinzip der Kollektivschuld und die Beneš-Dekrete von 1945 angewendet wurden, die den rechtlichen Rahmen für die Massenvertreibung der Sudetendeutschen schufen. Aus heutiger Sicht hält er sie für inakzeptabel, da sie Menschen nur aufgrund ihrer Herkunft ihres Eigentums und ihrer Rechte beraubten. „Meine Eltern haben immer gesagt, das kann ja nicht sein, dass wir aufgrund der Kollektivschuld alles verlieren.“ Gleichzeitig ist ihm bewusst, dass der tschechische Staat heute wirtschaftlich nicht in der Lage wäre, alle enteigneten Deutschen zu entschädigen.  

Seine Eltern trugen den Schmerz und das Trauma des Verlusts ihres Eigentums und ihrer Heimat ihr ganzes Leben lang mit sich und haben sich nie ganz damit abgefunden. Sie nahmen den Tschechen die Vertreibung sehr übel. In der Nähe der Grenze, wo sie wohnten, konnten tschechische Radiosender sehr gut empfangen werden, sogar besser als die österreichischen. „Wenn wir einen Sender gesucht haben und haben einen Tschechischen erwischt, dann kam schon ein Protest – bitte, wir wollen das Tschechische nicht hören. Also soweit ging das“, sagt Hans-Günter Grech.

Was haben die aus unserer Heimat gemacht? 

Da die Grechs nahe der Grenze wohnten, wurde ihr Haus zu einer Art Besuchsstation für ehemalige Vertriebene, die sogar aus entlegenen Teilen Europas hierherkamen, um ihre Heimatorte zu besuchen. Sie übernachteten bei den Grechs, erinnerten sich an ihre alte Heimat und diskutierten über die Zukunftsaussichten. Hans-Günter besuchte Nikolsburg zum ersten Mal Anfang der 60er Jahre und fuhr seitdem wiederholt als Begleiter dieser Besuche dorthin, oft nahm er auch seine Mutter mit.

Seine ersten Eindrücke von der kommunistischen Tschechoslowakei waren sehr bedrückend. Aufgrund der Erzählungen seiner Eltern stellte er sich Südmähren als einen fast überirdisch schönen Ort vor. „Das war das Paradies da drüben, wo Milch und Honig geflossen ist, und da ging es allen gut“, beschreibt er das Bild, das seine Eltern ihm und seinen Geschwistern vermittelt hatten. Die sozialistische Realität schockierte ihn dann. „Jedes zweite Haus war beschädigt oder es wurde geschleift um Baumaterial für sein eigenes Haus zu erhalten“, erzählt 
Hans-Günter Grech.

Das Hotel der Großeltern in Klentnitz wurde nach dem Krieg zu einem Heim für Körperbehinderte umgebaut und erweitert, in dem Haus am Marktplatz von Nikolsburg wurden Büros des Nationalkomitees eingerichtet. Der Vater fuhr nie mit ihnen über die Grenze, dazu fehlte ihm die Kraft. Als Hans-Günter sich einmal abfällig über Südmähren äußerte, war er sehr verärgert, dass sein Sohn es wagte, so über seine geliebte Heimat zu sprechen. „Erst am Silvestertag 1989 besuchte er mit mir zum ersten Mal die Tschechoslowakei. Ein bisschen neblig und eisig war es. Ich bin mit ihm durch Klentnitz und durch Nikolsburg gefahren, und er war ziemlich still. Er hat eigentlich nur zustimmende Kommentare abgegeben, so quasi – also schau wie schön der Ausblick hier “, erinnert sich Hans-Günter Grech. „Als wir dann am Abend über die Grenze zurückgekommen sind, entfuhr es ihm: Was haben die aus unserer Heimat gemacht?“

Nehmt uns nicht den Luster weg

Hans-Günter erinnert sich, wie er einmal mit mehreren Verwandten und seinem Onkel das Haus besuchte, das dem Onkel vor der Vertreibung gehört hatte. Der neue Besitzer des Hauses, sein ehemaliger Knecht, war zunächst wegen des unerwarteten Besuchs etwas verunsichert, lud sie dann aber ein, hereinzukommen. Im Schlafzimmer bemerkte der Onkel den Luster, den er einst aus dem Geweih eines Hirsches hatte anfertigen lassen und den er selbst geschossen hatte. Er äußerte den Wunsch, ihn mitnehmen zu dürfen, und der Hausbesitzer willigte ein. In der Zwischenzeit hatte sich jedoch vor dem Haus eine Menschenmenge versammelt, die die geparkten ausländischen Autos bemerkt hatte. Ein Polizist und der Vorsitzende des Nationalkomitees betraten das Haus, erklärten den Luster zu tschechoslowakischem Eigentum und verboten dem Onkel, ihn mitzunehmen. Die Situation war sehr angespannt, und der Onkel ließ den Luster lieber hängen, um einen größeren Konflikt zu vermeiden.  

Nach dem Einmarsch der Sowjetunion in die Tschechoslowakei im August 1968 herrschte in Österreich Angst vor einer Eskalation des Konflikts. Das österreichische Bundesheer wurde an die tschechoslowakische Grenze verlegt. In den folgenden Wochen und Monaten erlebte Österreich einen Zustrom von Flüchtlingen aus der Tschechoslowakei. „Es war dann schon bei vielen Vertriebenen in Österreich die Genugtuung, dass jetzt auch die Tschechen merken, dass sie nicht auf der richtigen Seite gestanden sind,“ sagt Hans-Günter.

Die Reihe von Revolutionen, die 1989 Osteuropa erschütterte, betrachteten sie als Wunder. „Drei Wochen oder vier Wochen vorher hätte kein Mensch darauf gewettet, dass das passiert. Also man sieht, dass auch das Unmögliche wahr werden kann. Und das gibt immer wieder Hoffnung, dass es auch in Zukunft hoffentlich so ist und bleibt. Wer hätte sich jemals vorstellen können, dass die das freiwillig aufgeben?“ sagt Hans-Günter. Er kann sich nicht daran erinnern, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhangs Angst vor einem Zustrom tschechischer Arbeitsmigranten und eine anti-tschechische Stimmung in den 90er Jahren herrschte. „Nicht, dass ich wüsste. Diese Angst gibt es erst seit 2015. Seit den Flüchtlingsströmen aus der islamischen Welt.“  

Er pflegt das Erbe seiner Vorfahren 

Nach seiner Pensionierung übernahm Hans-Günter Grech den Vorsitz des Kulturverbandes der Südmährer in Österreich. „Wir wollten vor allem unsere Kultur aufrechterhalten, nicht nur in Österreich, sondern auch in unserer alten Heimat,“ erklärt er. Zusammen mit Partnern auf tschechischer Seite trägt der Verein zur Restaurierung von Denkmälern in Südmähren bei – Kirchen, Wegkreuzen, Kreuzwegen. „Ein Teil [der ehemaligen mährischen Deutschen] war dagegen unter dem Titel – zuerst haben sie uns rausgeschmissen und jetzt sollen wir da wieder helfen?“ Glücklicherweise hielt sein Vorgänger als Vorsitzender diesem Druck stand. „Er hat das ausgehalten und hat gesagt – das ist unsere Kultur, die da drüben. Und wenn das unsere Kultur ist, dann haben wir auch wirklich die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, uns darum zu kümmern. Noch dazu, wo wir sehen, dass da auch von der anderen Seite starkes Entgegenkommen herrscht“, erzählt Hans-Günter Grech.

Seit 2005 kümmert er sich gemeinsam mit seiner zweiten Frau Gudrun, die ebenfalls Nachfahrin von vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Egerland ist, um das kulturelle Erbe der Südmährer. „Mit Veranstaltungen bringen wir uns immer wieder in Erinnerung, dass es uns noch gibt, obwohl wir schon ein kleines Häuflein der Aufrechten sind,“ sagt Hans-Günter Grech. Was ihm jedoch nach wie vor fehlt, ist eine Entschuldigung der tschechischen Regierung für die Vertreibung.

Die Beziehungen zwischen Österreichern und Tschechen verbessern sich seiner Meinung nach allmählich. Hoffnung sieht er auf tschechischer Seite bei jungen Menschen, die sich mehr für die gemeinsame Vergangenheit interessieren als ihre Eltern und Großeltern. „Es werden auch immer mehr Veranstaltungen in der alten Heimat stattfinden. Hier wächst wieder das zusammen, was eigentlich immer zusammengehört hat, wenn es der Nationalismus auf beiden Seiten nicht verhindert hätte.“

 

Český překlad:

Hansi-Günteru Grechovi byly necelé tři roky, když musela jeho německá rodina na konci války uprchnout z rodného Mikulova do Rakouska. Z dobře situovaných lidí se rázem stali nemajetní, kteří dlouhá léta nenacházeli stabilní domov a museli obracet každý šilink. Horší než pozbytí materiálních statků byla ale ztráta vlasti a pocit křivdy, kterého se rodiče nikdy úplně nezbavili. Stesk po domově byl tak silný, že otce přiměl postavit si dům na kopci nedaleko česko-rakouských hranic, z jehož okna se mohl dívat na svůj milovaný Mikulov.  

Jižní Morava byla z velké části německá

Hans-Günter Grech se narodil 22. prosince 1942 v Mikulově do německy mluvící rodiny. Tatínek Viktor Grech byl rodák z nedaleké vesnice Klentnice, kde jeho rodiče Florian a Johanna vlastnili penzion a výletní restauraci Waldesduft. Tatínek se jako mladý muž přestěhoval do Mikulova, na náměstí si zde otevřel velkoobchod s potravinami a oženil se s Marií Stumvoll. Na předválečný život v převážně německy osídleném jihomoravském pohraničí později rodiče vzpomínali jako na šťastná léta prožitá v blahobytu a sousedské pospolitosti. 

Jediným stínem na jinak idylickém životě bylo tehdejší politické postavení československých Němců. Podle mínění pamětníka se během celého období první republiky velká část německy mluvící populace jižní Moravy cítila zkrácena na svých občanských právech. Po rozpadu Rakouska-Uherska mnozí doufali, že jejich území bude připojeno k Rakousku, nebo získá v rámci Československa určitou míru autonomie. Masarykův návrh na ‚vytvoření druhého Švýcarska‘ nebyl naplněn a přes noc je proměnil v menšinu a občany druhé kategorie zbavené práva na národní sebeurčení.

Ale šéfové byli Češi

„Vzorem mělo být Švýcarsko,“ říká Hans-Günter Grech. „Proti tomu nemohl nikdo nic namítat. Jenže to druhé Švýcarsko pak vypadalo tak, že šéfové byli Češi. Myslím, že ani Slováci tehdy do toho nemohli moc mluvit. A Němci rozhodně nebyli postaveni na stejnou úroveň.“ Museli odejít z důležitých veřejných pozic a jejich místo zaujali Češi. „Němci neměli skoro žádné slovo ve vládě,“ říká Hans-Günter Grech. „[Ani moji rodiče] by neměli žádnou šanci získat místo na různých úřadech, protože by museli doložit, že umí perfektně česky.“ 

„Jakmile se v nějaké [německy mluvící] vesnici usadila česká rodina […], hned se začala plánovat a stavět nová škola. Ale když řekli Němci – i naši školu bychom měli opravit, tak jim bylo řečeno – můžete je přece posílat do české školy,“ pokračuje Hans-Günter Grech. Dalším nástrojem, který odsouval Němce na druhou kolej, byla pozemková reforma, která se dotkla především německých a rakouských šlechtických rodů a velkostatkářů. Část zabrané půdy byla přerozdělena ve prospěch českých a slovenských rolníků, ti němečtí přišli většinou zkrátka. 

Pocit bezpráví otevřel cestu sudetoněmeckému nacionalismu 

Vzestup národních socialistů v Německu, jejich požadavky na sjednocení Němců a úspěšnou ekonomickou politiku v krizových 30. letech pozorovali jihomoravští Němci se zájmem a nadějemi. „Kdyby na konci první světové války vznikl opravdu spravedlivý mír, pravděpodobně bychom si ušetřili druhou světovou válku,“ domnívá se Hans-Günter Grech. „Rakušané často říkají – my za to nemohli, byli jsme přece anektováni Německem. A Němci říkají – sami jste se rozhodli. Přece jste chtěli být u toho. Já říkám – pravda leží někde uprostřed. Tehdy byly časy tak těžké, že Rakousko hledělo na Německo toužebně a s obdivem k tomu, co tam bylo najednou možné v době opravdu špatné ekonomické situace. A hledalo spásu v silném muži, který se později bohužel ukázal jako ten špatný.“  

Když byl v říjnu 1938 po Mnichovské dohodě připojen Mikulov spolu s celou jižní Moravou k Německé říši, většina zdejších německých obyvatel, včetně rodiny pamětníka, to vnímala jako návrat ke starým, spravedlivým pořádkům. „Ano, tehdy všichni jásali. Nešlo ani tak o samotného Adolfa Hitlera, ale spíše o to, že si velmi přáli, aby se s nimi jednalo jako s rovnými,“ říká Hans-Günter Grech. Sotva kdo mohl domyslet, jak strašlivým způsobem se bude situace dál vyvíjet. „Existují fotky [sudetských Němců vítajících Hitlera] a to nelze popřít. Ale bráním se tomu, vnímat tu historii jen od roku 1938. Protože historie, o které zde mluvíme, začala nejpozději v roce 1918 s mírovými smlouvami ve Versailles a Trianonu.“

Nečekali na odsun a včas odešli

V roce 1939 se rodičům narodila dcera Dietlinde a otec narukoval do německé armády. Zpočátku bojoval v Polsku, později v Sovětském svazu a domů se vracel jen na krátké dovolené. Přesto se o tři roky později narodil Hans-Günter a o další dva roky syn Gernot. Šest válečných let prožila matka s dětmi a babičkou v Mikulově sama. V německých rodinách, kde muži odcházeli na frontu a domácnost i hospodářství zůstávaly převážně na ženách, vypomáhali během války nuceně nasazení pracovníci, převážně z východní Evropy. Také babička měla českého čeledína. Pokud se německá rodina chovala k těmto pracovníkům slušně, velmi často jim to v dobrém oplatili na konci války, když se karta obrátila. 

Otec válku přežil a na jaře roku 1945 se mu podařilo na jeden den přijet do Mikulova a varovat rodinu, aby nečekala na příchod fronty a včas uprchla do Rakouska. Matka již v dubnu nebo květnu s babičkou a třemi dětmi, z nichž nejmladšímu bylo šest měsíců, odešla do Pottenhofenu, první rakouské vesnice za hranicemi. Zde  našli střechu nad hlavou v místní prádelně. Babička se pak ještě nějakou dobu vracela do svého domu v Mikulově a s pomocí svého někdejšího českého čeledína odsud odnášela věci. Tak se podařilo rodině zachránit například fotografie, šperky nebo ložní prádlo. Jednou vyšel čeledín babičce vstříc a varoval ji, aby se už nevracela, protože situace už nebyla pro Němce bezpečná. 

Začátky v Rakousku byly krušné

„Na svůj život v Mikulově si vůbec nevzpomínám, protože mi bylo při odsunu na jaře 1945 teprve dva a půl roku. Moje první vzpomínky pocházejí až z naší druhé zastávky v Rakousku, vesnice jménem Pettendorf u Stockerau, kde jsme našli ubytování u jednoho sedláka ve vejminku,“ vypravuje Hans-Günter Grech. Jeho mladší bratr, kterému bylo teprve půl roku, tehdy onemocněl úplavicí a přežil zřejmě jen díky kozímu mléku, které se matce podařilo někde vyprosit. „Jsme vděční našim rodičům, že nás provedli tímhle těžkým obdobím.“ Nejhůř se s odsunem vyrovnávali prarodiče, kteří se novým a drsným podmínkám nedokázali zcela přizpůsobit. „Staří lidé trpěli nejvíce, protože se najednou ocitli v situaci, kdy se cítili zcela zbyteční a neužiteční,“ říká Hans-Günter.

Na rozdíl od německé vlády, která uprchlíky systematicky podporovala, rakouský stát odsunutým rodinám nijak nepomáhal. „Pokud vím, v Rakousku neexistovala žádná finanční podpora,“ říká Hans-Günter Grech. Když se někde lidé dočkali pomoci, jednalo se výhradně o soukromou iniciativu. Grechům například pomáhali přátelé, kteří jezdili před válkou k dědečkovi do penzionu v Klentnici. Nejvíce však záleželo na lidech samotných – jen díky pilné a vytrvalé práci si dokázali zajistit obživu a postupně se začlenit do nového prostředí. Situaci poněkud ulehčoval fakt, že hodně rakouských mužů padlo ve válce nebo byli v sovětském zajetí a v zemědělství tak chyběla pracovní síla. 

Mnoho uprchlíků čekal druhý odsun

Vyhnaní lidé z Mikulovska byli převáženě drobní zemědělci, kteří se naštěstí tvrdé práci nebáli. „Nebyli zvyklí na pohodlí,“ říká Hans-Günter Grech. V Rakousku se ale ocitli v pro ně nezvyklé situaci – neměli svou půdu a museli pracovat jako námezdní síla v zemědělství u rakouských sedláků. Tak se v prvních létech živili také rodiče pamětníka. Díky tomu, že žili na venkově, hlady nikdy netrpěli. Brzy si pořídili husy, drůbež a později i prase. Matka pomáhala u sedláka, babička hlídala děti a otec se snažil znovu uchytit v obchodě. 

Situace se vyhrotila začátkem roku 1946. „Rusové požadovali od tehdejšího spolkového kancléře Karla Rennera (pozn.: Karl Renner byl rovněž rodákem z jižní Moravy, z Dolních Dunajovic), aby byli pokud možno všichni vysídlenci deportováni do Německa, s cílem destabilizovat tamní politickou scénu,“ říká Hans-Günter Grech. Výjimky se vztahovaly pouze na pracovníky v zemědělství a na osoby, které byly v zemi nezbytně potřebné. Protože měli Jihomoravané silné historické vazby na Dolní Rakousko, většina z nich si zde přála zůstat. Přesto byly v roce 1946 desetitisíce z nich přes sběrný tábor v Melku odsunuty do Německa, kde se usadily především v Bavorsku, Bádensku-Württembersku a Hesensku. Také z rodiny pamětníka bylo tímto způsobem deportováno několik příbuzných, včetně prarodičů z otcovy strany.

Integraci napomohly stejný jazyk a náboženství

V roce 1948 se Grechovi stěhovali znovu. „Můj otec chtěl rozhodně zůstat v Rakousku, protože chtěl být první, kdo se vrátí domů, do Mikulova. Proto se usadil v oblasti Poysdorfu, necelých 15 kilometrů od Mikulova,“ říká Hans-Günter Grech. Otec tam získal zaměstnání ve svém oboru jako obchodník s potravinami. Díky tomu, že měli rodiče práci, se k nim Rakušané chovali poměrně vstřícně. Jejich velkou výhodou bylo to, že mluvili stejným jazykem a měli stejné katolické náboženství. „Díky tomu byli moji rodiče poměrně rychle přijati do místní komunity,“ říká Hans-Günter Grech. 

Celý region Dolního Rakouska se nacházel po válce v sovětské okupační zóně, která čelila omezením, reparacím a centrálnímu plánování, což brzdilo rozvoj a dostupnost zboží. „Rusi všechno vytěžili – co se vyrobilo v Dolním Rakousku, muselo všechno do Ruska,“ vypravuje Hans-Günter Grech. V americké zóně probíhala ekonomická obnova mnohem rychleji, životní úroveň byla vyšší a oblast se rychleji integrovala do západního hospodářství.

Co se naučíte, to vám už nikdo nevezme

Rodiče velmi dbali na to, aby jejich děti získaly dobré vzdělání. „Otec často říkával – musíte se něco naučit, my vám nemůžeme nic dát.  Protože co se naučíte, to vám už nikdo nevezme,“ vzpomíná Hans-Günter Grech. 

Situaci komplikovalo to, že rodiče a děti získali rakouské státní občanství teprve začátkem 50. let a do té doby museli platit trojnásobné školné. Ve 12 letech se Hans-Günter odstěhoval k tetě do Stockerau, kde navštěvoval gymnázium, a od té doby jezdil domů už jen na prázdniny. Čtyři roky studoval na obchodní akademii v Kremži a pokračoval studiem ve Vídni na vysoké škole ekonomické (Hochschule für Welthandel, dnes Wirtschaftsuniversität Wien), kterou zakončil v roce 1966. Po celou dobu studia si přivydělával, aby rodičům ulehčil situaci, která byla dlouhá léta na hraně. 

Na jeden rok šel Hans-Günter dobrovolně na vojnu a pak zakotvil ve firmě IBM, kde pracoval mezi lety 1967-1991 jako obchodník a vypracoval se až na vedoucího oddělení. „Byl tam tlak na výkon, ale tak jsme byli koneckonců vychováni. […] Aby se nevedlo lépe jen nám, ale později také našim dětem,“ říká Hans-Günter Grech. Posledních 14 let před odchodem do penze v roce 2005 pracoval ve firmě Lexmark, kde dělal vedoucího prodejního oddělení pro příslušenství do tiskáren.  

O víkendech seděli na kopci a dívali se směrem k Mikulovu

Ještě spoustu let v sobě rodiče hýčkali naději, že se vrátí domů na jižní Moravu, kterou celý život považovali za svou vlast. Jak ale postupně zapouštěli své kořeny v Rakousku, tato naděje slábla a na její místo nastupoval rezignovaný fatalismus. Stará vlast měla v jejich srdci ale stále své pevné místo. O víkendech podnikala celá rodina výlety na kopce poblíž československých hranic, odkud byl výhled na jižní Moravu, například na Kreuzberg u Kleinschweinbarthu nebo Falkenstein. „Seděli jsme nahoře na zřícenině a dívali se směrem na Mikulov,“ vzpomíná Hans-Günter. 

Na vyvýšenině Kreuzberg inicioval otec se svými přáteli v roce 1963 vybudování památníku odsunutým Jihomoravanům. Z Kreuzbergu se stalo časem významné pietní místo a své památníky si zde postavily různé komunity odsunutých sudetských Němců, například z Pohořelic, Znojma, Jaroslavic ale i ze vzdálenějších Slavonic nebo Nové Bystřice. Na hlavním památníku, který pomáhal stavět i pamětník, stojí nápis: „Hrdinům jižní Moravy. Vlast.“ Nápisy na dalších památnících jsou podivuhodnou sondou do hlav a srdcí vysídlenců. Čiší z nich stesk po domově a pocit křivdy. „Ty, který zde prodléváš, pohleď do naší ztracené, milované vlasti jižní Moravy,“ stojí například na památníku, který nechali zbudovat odsunutí z Dolních Dunajovic. Slovo válka se ve zde uvedené historii obce nezmiňuje. Rok 1945 je popsán takto„Vyvlastnění domů a pozemků. Začátek vyhnání z dědičné vlasti.“

Dnes existuje na dolnorakouské straně 28 památníků odsunu jihomoravských Němců. Nejdůležitější z nich se nacházejí na pahorcích podél hranice, odkud je možné dohlédnout na české území, nebo na hřbitovech či místech, kde si vyhnanci za hranicemi poprvé v bezpečí dopřáli odpočinek. Aby byl otec Hanse-Güntera co nejblíž své vlasti, postavil si v 70. letech dům na vyvýšeném místě na kraji Drasenhofenu, odkud měl z okna výhled jak na „svůj“ Mikulov, tak na Kreuzberg. Dům pojmenoval Rosenburg podle zříceniny hradu nad jeho rodnou Klentnicí. Na domě se dodnes vyjímá nápis „Vlast je kus ráje“.

Sám by se do Československa nevrátil ani za nic

Časem dospěli rodiče k názoru, že zůstat v Československu po válce by nebylo bývalo rozumné. Byli přesvědčeni, že by tam byli jako Němci diskriminovaní. „Později jsme poznali rodiny, které směly zůstat a které se pak velmi usilovně snažily dostat co nejrychleji na Západ. […] Jejich syn mi vyprávěl, že byl ve škole šikanován. Na veřejnosti se nesmělo mluvit německy. Byli opravdu lidmi druhé kategorie,“ říká Hans-Günter Grech. Je si jistý, že kdyby jeho rodina neodešla do Rakouska, nemohl by nikdy vystudovat vysokou školu. 

Pro Hanse-Güntera, stejně jako pro ostatní děti odsunutých Němců, se stalo jediným domovem Rakousko. I kdyby to bylo náhle umožněno, do Československa by se nevrátil, už jenom proto, že by se musel naučit česky. „Ani za nic bych to nechtěl,“ říká Hans-Günter Grech. V Rakousku si pořídil dům, založil rodinu a vybudoval si kariéru. Pocit křivdy si ale nese stále v sobě. „Moji rodiče přišli o všechno, co si do svých 35 let vybudovali a vytvořili,“ říká. Vnímá jako hrubou nespravedlnost, že byl na jeho rodiče uplatněn princip kolektivní viny a Benešovy dekrety z roku 1945, které vytvořily právní rámec pro masový odsun sudetských Němců, považuje z dnešního pohledu za nepřijatelné, protože zbavovaly lidi majetku a práv jen kvůli jejich původu. „Moji rodiče vždy říkali, že to přece nejde, aby kvůli kolektivní vině přišli o všechno.“ Zároveň si uvědomuje, že český stát by dnes nezvládl všechny vyvlastněné Němce vyplatit.

Rodiče si bolest a trauma ze ztráty majetku a domova v sobě nesli celý život a nikdy se s touto ztrátou úplně nesmířili. Čechům odsun velmi zazlívali. Blízko u hranic, kde bydleli, chytali velmi dobře český rozhlasový signál, dokonce lépe, než ten rakouský. „Když jsme ladili stanice a chytili jsme českou, [rodiče] hned protestovali –  prosím, ne, nechceme slyšet češtinu. Tak daleko to došlo,“ vzpomíná Hans-Günter Grech.

Co to jen provedli s naší vlastí?

Protože Grechovi bydleli blízko hranice, stal se jejich dům jakousi přestupní stanicí pro bývalé vysídlence, kteří sem jezdili i ze vzdálených končin Evropy, aby mohli navštívit svá rodná místa. U Grechů přespávali, vzpomínali na starou vlast, debatovali o vyhlídkách do budoucna. Hans-Günter navštívil Mikulov poprvé začátkem 60. let a od té doby tam jezdil jako doprovod těchto návštěv opakovaně a často s sebou brával i maminku. Jeho první dojmy ze socialistického Československa byly velmi skličující. Na základě vyprávění svých rodičů si představoval jižní Moravu jako téměř nadpozemsky nádherné místo. „Tam byl ráj, mlékem a medem oplývající, a všem se tam dařilo dobře,“ líčí obraz, který jemu a jeho sourozencům rodiče vykreslovali. Socialistická realita ho potom šokovala. „Každý druhý dům byl poškozený nebo stržený a rozebraný na cihly,“ vypravuje Hans-Günter Grech.  

Z penzionu prarodičů v Klentnici se stal po válce domov pro tělesně postižené, v domě na mikulovském náměstí vznikly kanceláře národního výboru. Otec s nimi přes hranice nikdy nejezdil, neměl na to sílu. Když se pak před ním Hans-Günter jednou vyjádřil o jižní Moravě nelichotivě, velmi se rozzlobil, že si dovoluje takto mluvit o jejich milované vlasti. Poprvé se otec do Československa podíval až koncem roku 1989. „Bylo mlhavé počasí, trochu mrazivo. Projížděli jsme přes Klentnici a Mikulov. Byl zticha a občas měl souhlasné komentáře, třeba – podívej, jaký je odsud nádherný výhled,“ vzpomíná Hans-Günter Grech. „Večer jsme se vrátili domů. […] A tehdy mu vyklouzlo: ‚Co to jen provedli s naší vlastí.‘“

Neberte nám lustr

Hans-Günter vzpomíná, jak jednou, ještě během socialismu, navštívil se svým strýcem dům, který mu před odsunem patřil. Nový majitel domu, strýcův bývalý čeledín, byl zpočátku z nečekané návštěvy nesvůj, ale pak je pozval dál. V ložnici si strýc všiml lustru, který si kdysi nechal vyrobit z paroží jelena, kterého sám zastřelil. Vyjádřil přání si ho odvézt a majitel domu mu to dovolil. Mezitím se ale před domem objevil shluk lidí, kteří si všimli zaparkovaných zahraničních aut. Do domu vstoupil policista a předseda národního výboru, prohlásili lustr za československý majetek a strýci zakázali ho odvézt. Situace byla velmi napjatá a strýc nechal raději lustr viset, aby předešel většímu konfliktu. 

Po sovětské invazi do Československa v srpnu 1968 panovaly v Rakousku obavy z eskalace konfliktu a rakouská armáda byla přesunuta k československým hranicím. V následujících týdnech a měsících zažívalo Rakousko příliv uprchlíků z Československa. „Pro mnohé [v Rakousku] to bylo zadostiučinění – Češi konečně pochopili, že nestáli na té správné straně,“ říká Hans-Günter. 

Na sérii revolucí, která se prohnala východní Evropou v roce 1989, pohlíželi jako na zázrak. „Tři nebo čtyři týdny předtím by nikdo nevěřil, že se to stane. Je vidět, že i nemožné se může stát skutečností, a to mi dává naději do budoucna. Kdo by si kdy dokázal představit, že to dobrovolně vzdají?“ říká Hans-Günter. Na strach z přílivu českých migrantů za prací po pádu železné opony a nějaké protičeské nálady v 90. letech si nevzpomíná. „O tom nic nevím. Takový strach existuje až od roku 2015, od té doby, co přišly migrační vlny z islámského světa.“

Pečuje o odkaz svých předků

Po odchodu do penze se Hans-Günter Grech ujal funkce předsedy Kulturního spolku Jihomoravanů v Rakousku (Kulturverband der Südmährer in Österreich). „Chceme především zachovat naši kulturu, nejen v Rakousku, ale i v naší staré vlasti,“ vysvětluje. Společně s partnery na české straně přispívá spolek k obnově památek na jižní Moravě – kostelů, božích muk, křížových cest. „Část [bývalých moravských Němců] byla proti tomu – nejdřív nás vyhodili a teď jim máme pomáhat?“ Naštěstí jeho předchůdce na postu předsedy tomuto tlaku odolal. „Vydržel a řekl, že to je naše kultura, tam za hranicemi. A pokud je to naše kultura, pak máme zatraceně povinnost a odpovědnost se o ni starat – navíc když vidíme, že z druhé strany existuje také velká ochota ke spolupráci,“ vypravuje Hans-Günter Grech. 

Od roku 2005 se o kulturní odkaz jihomoravských Němců stará spolu se svou druhou ženou Gudrun, která je rovněž potomek odsunutých sudetských Němců z Krušnohoří. „Díky našim akcím si připomínáme, že tu pořád jsme – i když už jsme jen malá hrstka vytrvalých,“ říká Hans-Günter Grech. To, co mu ale stále chybí, je omluva za odsun na nejvyšší státní úrovni. Vztahy mezi Rakušany a Čechy se podle jeho názoru postupně zlepšují. Naději na české straně spatřuje u mladých lidí, kteří se o společnou minulost zajímají více, než jejich rodiče a prarodiče. „V naší staré vlasti se pořádá stále více akcí. […] Takže se tu znovu spojuje to, co by vždy patřilo k sobě, kdyby tomu nebyl zabránil nacionalismus na obou stranách.“

© Všechna práva vycházejí z práv projektu: Živá paměť pohraničí

  • Příbeh pamětníka v rámci projektu Živá paměť pohraničí (Jana Peštová)