Následující text není historickou studií. Jedná se o převyprávění pamětníkových životních osudů na základě jeho vzpomínek zaznamenaných v rozhovoru. Vyprávění zpracovali externí spolupracovníci Paměti národa. V některých případech jsou při zpracování medailonu využity materiály zpřístupněné Archivem bezpečnostních složek (ABS), Státními okresními archivy (SOA), Národním archivem (NA), či jinými institucemi. Užíváme je pouze jako doplněk pamětníkova svědectví. Citované strany svazků jsou uloženy v sekci Dodatečné materiály.

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Adalbert Schiller (* 1942)

Auf unserem Hof lebten wir seit 1469

  • geboren am 11. April in Elschelin (Lšelín) in der Nähe von Mies (Stříbro)

  • seine Vorfahren bewirtschafteten den Hof seit dem 15. Jahrhundert

  • im September 1946 Vertreibung nach Bad Steben in Bayern

  • erschwerte Existenzsicherung für die kinderreiche Familie (insgesamt 13 Kinder) in der neuen Heimat

  • gelernter KFZ-Mechaniker, sein ganzes berufliches Leben lang widmete er sich dem Autoverkauf

  • für seine Herkunft und die Familiengeschichte interessierte er sich seit seiner Kindheit

  • seit 1972 Mitglied in der Sudetendeutschen Landsmannschaft

Česká verze příběhu následuje po německé verzi:

Adalbert Schiller hatte sich schon immer für die Geschichte seiner Familie interessiert. Er unterhielt sich mit verschiedenen Menschen, fragte und forschte – und dank dessen gewann er eine ungewöhnlich starke Beziehung zu seiner „alten Heimat“, die er verließ, als er erst vier Jahre alt war. Er hat eine Heimatbindung aufgrund des Wissens über seine Wurzeln und der starken emotionalen Einstellung.

Adalbert Schiller wurde am 11. April 1942 in der Siedlung Elschelin (Lšelín) im Kreis Mies (Stříbro) geboren. Sein Vater Johann Schiller bewirtschaftete ein Anwesen, das der Familie seit dem Jahr 1469 gehörte. „Mein Vater war das einzige Kind. Er bewirtschaftete mit seinem Vater dreißig Hektar und sie hatten fünf Pferde. Sein Vater musste in ersten Weltkrieg und während er im ersten Weltkrieg war, ist seine Frau, die Mutter meines Vaters, zu Hause gestorben. Mein Vater war damals 12, 13 Jahre alt. Er wirtschaftete mit seinem Großvater allein. Sie haben sehr große Probleme gehabt, weil keine Frau im Haus war. So wie ich von meiner Großmutter gehört habe, wäre der Hof praktisch kaputt gegangen. Weil keine Wirtschafterin da war. Da hat mein Vater nach ein paar Jahren geheiratet und der Großvater hat auch geheiratet. Also war praktisch die Frau war etliche Jahre jünger, die ich als meine Oma wahrnahm. Dann ging es wieder aufwärts. Dann haben sie 1920 eine Scheune gebaut, die im Sudetenland nur mit Ziegeln gebaut ist, während hier sind alles nur Holzscheunen, deswegen hat es hier so oft gebrannt.“

Auch die Mutter Marie, geborene Woratschka, stammte aus einer Bauernfamilie, die im nahen Ort Kapsch (Skapce) wirtschaftete. Als Aussteuer brachte sie 100.000 Kronen in die Ehe. Die Eheleute Johann und Marie wurden mit dreizehn Kindern gesegnet: das Älteste wurde im Dezember 1928, das Jüngste 1950 in Bad Steben geboren. Adalbert war das neunte Kind. Das Zahlenverhältnis zwischen Jungen und Mädchen war ausgeglichen: insgesamt waren es sechs Jungen und sieben Mädchen.

„Meine Mutter hat immer gesagt, ich bin mit neun Monaten schon gelaufen, da wollte ich immer zum Teich laufen, mitten im Dorf. In den sudetendeutschen Dörfern ist immer ein Teich im Dorf, überall. Sie hatte natürlich Angst gehabt. In Elschelin gab es nur 34 Häuser und 180 Einwohner. Jetzt steht von dem Dorf schon fast überhaupt nichts mehr, nur noch das Lokal, das hat ein Advokat aus Prag gekauft, und dann sind noch drei Häuser auf der Seite zum anderen Dorf, das waren früher die Häusler. Und auf der anderen Seite eins, zwei, drei Häuser. Alle anderen Häuser sind weg.“

Elschelin war ein rein deutsches Dorf, das nur fünf Kilometer von Kladrau entfernt liegt, wo auch Tschechen gelebt haben. Die Elscheliner Kinder haben in Kladrau die Bürgerschule besucht. Die Bauern schickten ihre Söhne auf die Landwirtschaftsschule in Staab. Zur Schule ist man jedoch nur im Winter gegangen: in den anderen Jahreszeiten mussten die Kinder zu Hause mitarbeiten. Auch Adalberts ältere Geschwister arbeiteten zu Hause mit – die ältere Schwester wohnte in Kapsch und half dort den Großeltern. „Wenn wir zu Hause geblieben wären, hätten wir irgendwo eingeheiratet, weil den Bauernhof immer der Erstgeborene bekommen hatte, der Vater musste ins alte Haus“, fasst Adalbert Schiller zusammen.

Die Dorfgemeinschaft

„Meine Mutter hat oft erzählt, dass es eine wunderschöne Dorfgemeinschaft war. Wenn der eine gebaut hat, dann sind die ganzen Bauern in die Ziegelei gefahren und haben die Ziegelsteine geholt. Oder im Wald das Holz, das haben alle zusammen gemacht. Und da hat auch jeder jedem geholfen.

In Elschelin gab es keine Kirche, nur eine Kapelle. Und im Mai, da gab es immer Maiandachten. Die hat meine Großmutter gehalten. Die waren rings um die Kapelle, weil die Kapelle war ja nur klein, und die Kinder und die Erwachsenen haben gesungen. Oder wenn das Füttern von den Bauern fertig war, um sieben, acht, dann haben sich die Leute vor dem Haus hingesetzt, sie hatten dort eine Bank, und die Kinder haben gesungen. Das hat sie mir oft erzählt.

Oder zum Beispiel in der Kirche in Kostelzen sind die Frauen immer nur links gewesen, und die Männer rechts. Vorne war der Gutshofbesitzer, der hat vorne am Altar gesessen. Der Pfarrer war die Respektsperson im Dorf, dann der Herr Lehrer und erst nach ihm der Bürgermeister. Meine Mutter hat mir auch erzählt, als sie klein war und mit den Kindern im Dorf gelaufen ist und den Pfarrer begegnet ist, mussten alle Gelobt sei Jesus Christus sagen, nicht Grüß Gott. Das war damals in allen Dörfern so üblich. Zur Heuernte mussten die älteren, 12-13-Jährigen, schon um 5 Uhr raus, zum Mähen. Meine Mutter und ihre Schwester mussten auch, das hat der Pfarrer gesehen und hat dem Bauer gesagt, das sollte er nicht machen. Der Pfarrer war die Respektsperson im Dorf. Die Bauern mussten auch dem Pfarrer helfen, weil die Pfarrer ja ganz schlecht bezahlt waren und sie hatten auch eine Landwirtschaft, und da mussten die Bauern dem Pfarrer mithelfen. Das können Sie sich vorstellen, wenn da geschlachtet worden ist, war der Pfarrer der erste, der da war. Oder wenn irgendwo eine Taufe war, da war immer der Pfarrer da.“

Der Krieg und Zeit danach

Wie hat der Zeitzeuge die politische Situation der 30er Jahre und den Krieg wahrgenommen? „Ich kann mich an die Verteidigungslinie entsinnen, die die Tschechen gebaut haben. Alle 500 Meter ein Bunker. Und die ging an uns vorbei, die größeren Kinder haben dort gespielt. Mein Vater war beim tschechischen Militär, in Olmütz und in Eger, aber nicht im Krieg. Höchstwahrscheinlich wegen den vielen Kinder und wegen der Landwirtschaft. Die mussten ja Lebensmittel abgeben. Der älteste Bruder war im Krieg, in Ungarn. Die größten Kinder mussten schon auf dem Bauernhof in Elschelin mithelfen. Wir hatten auch Knechte und Mägde, Polen und Tschechen, das war ja üblich damals, im Sudetenland.

Unser übernächster Nachbar war der Bürgermeister. Nachdem die Amis abgezogen sind, kamen die tschechischen Soldaten. Die sind in jeden Bauernhof rein und haben die Mägde und Knechte gefragt, wie sie behandelt worden sind. Der Bürgermeister hatte den größten Hof gehabt. Seine Mägde und Knechte durften nicht am Tisch mitessen, sie haben einen extra Tisch gehabt. Der ist dann unheimlich geschlagen worden. Das habe ich sogar gehört. Er kam dann ins Lager nach Pilsen-Bory, und er ist halb tot geschlagen dort, weil er die Leute nicht am Tisch essen gelassen hat. Die kamen dann auch zu meinem Vater und meiner Mutter und haben die Knechte gefragt, wo sie gegessen haben, und sie haben gesagt, die haben so viele Kinder, aber wir durften am Tisch mitessen. Da hatten meine Eltern Glück praktisch.“

Ähnlich wie auch woanders im Sudetenland, kamen Anfang 1945 Flüchtlinge aus Schlesien nach Elschelin. „1945 sind viele Flüchtlinge von Schlesien über unsere Dörfer gezogen und die hatten nichts zu essen. Früher haben die Frauen immer selber Brot gebacken, meine Mutter hat ihnen Brot gegeben. Sie haben ein Pferd dagelassen, das war krank. Das hat mein Vater dann bekommen. Vor 5-6 Jahren war ich in Kladrau, da erfahre ich, dass ein tschechischer Mann von Kladrau nach der Vertreibung neben uns am Bauernhof war. Zu dem bin ich dann hingegangen, und er sagte jaja, er kann sich gut entsinnen, da war eine Familie mit vielen Kindern. Er hat das noch gewusst, dass wir ein Pferd von den Flüchtlingen bekommen haben.“

Das westböhmische Elschelin wurde im Mai 1945 durch die Amerikaner befreit. „Da waren die Panzer gestanden, auf der ganzen Hauptstraße. Sie haben sich Essen geholt bei den Bauern und sind dann weitergezogen. Direkt vor unserem Bauernhof stand auch ein Panzer. Auf einmal fällt ein Schuss und ein Soldat fällt tot runter. Jetzt können Sie sich vorstellen, was da los war. Sie haben das ganze Dorf umzingelt und haben den gesucht, der angeblich geschossen hat. Erst nach Stunden, weil gewisse Nachbarn zugeschaut haben, haben die gesagt, er hat sich selbst erschossen aus Versehen. Er wollte vom Panzer runterspringen und hatte das Gewehr so, dass sich beim Runterspringen der Schuss gelöst hat und dann war er tot. Das haben sie bei uns immer gesagt, wären das die Russen gewesen, die hätten das ganze Dorf liquidiert. Meine Großmutter musste ein Betttuch geben, in das sie den toten Soldaten eingewickelt haben. Er lag drei Tage vor unserem Haus. Nach drei Tagen haben sie ihn abgeholt.“

Die Vertreibung

Der Beschluss über die Aussiedlung der Deutschen aus der Tschechoslowakei bedeutete für die Familie Schiller einen großen Schlag. Sie mussten im September 1946 fort. Wie viele andere, hat auch die Familie Schiller geglaubt, dass sie wiederkommen. Deshalb haben sie am Haus ihre Wertgegenstände vergraben: Vaters Jagdgewehre, Porzellan und Silbergeschirr. Nichts davon haben sie wiederbekommen.

„Die Vertreibung hat uns, die Familie, sehr schwer betroffen, weil wir waren damals elf Kinder. Und davon waren die meisten noch minderjährig. Wir wurden früh, um halb fünf, von einem Nachbarn im Dorf mit dem Pferdewagen gefahren. Der Leiterwagen war damit vollgepackt, was wir mitnehmen konnten - mit Bettzeug, Kommoden, Truhen. Meine Mutter hat sogar Bilder mitgenommen. Vielleicht haben sie Rücksicht genommen wegen der vielen Kinder. Wir kleinen Kinder haben ganz oben gesessen, und ein Mädchen hat das Familienkreuz gehalten. So sind wir nach Mies gefahren. Dort, im Lager für die Deutschen, wurden wir untersucht, und alles Wertvolle wurde uns abgenommen. Das Lager in Mies habe ich schon wahrgenommen. Man muss als Kind dort hinrennen, dort hinrennen, man ist unruhig als Kind, wir wollten spielen. Man musste sich dort ausziehen, das war gerade ein großes Problem für Mädchen, gerade mit 15, 16 Jahren, sie waren es nicht gewohnt, die haben schon Probleme gehabt, da ist oft geschrien worden. Nach ein paar Tagen sind wir zum Bahnhof in Mies zu Fuß getrieben worden.“

Nach einigen Tagen im Lager in Mies wurde die Familie Schiller in den Zug verladen und die Fahrt ins Unbekannte ging weiter. „Wir sind über die Grenze, Schirnding, Wiesau, Marktredwitz, Bayreuth. In Bayreuth wurden wir für ein paar Tage im Schwimmbad untergebracht. In den Kabinen, wo sich die Leute umgezogen haben, da haben wir teilweise gewohnt. Hier wurden wir wieder untersucht und besprüht. Ich als Kind, ich war damals 4, 5 Jahre und kann mich sehr gut daran erinnern. Von Bayreuth ging es nach drei Tagen nach Naila in Frankenwald, das ist bei Hof, wo wir in einer Turnhalle mit zweihundert Leuten für ein paar Tage untergebracht wurden. Von hier aus mussten wir warten, bis wir verteilt worden sind, auf eine Unterkunft in Bad Steben, das ist ein Kurbad. Dort bekam jede Familie nur ein Zimmer, aber wir waren 15 Personen, Vater, Mutter, elf Kinder und die Großeltern. In diesem Zimmer war gar nichts, man hat erst nach und nach Betten reingestellt, Ofen reingestellt, das Essen mussten wir woanders holen. Meine Großmutter, die relativ jung war, sechzig, ist jeden Tag betteln gegangen, damit wir nicht verhungern, weil wir nur das Notwendigste bekommen haben. Es war eine sehr schwere Zeit, weil auch die Einheimischen dort nicht immer freundlich zu den Vertriebenen waren aus dem Sudetenland.“

Die ohnehin schon schwere Lage der Familie Schiller wurde noch schwerer, weil es überhaupt nicht einfach war, eine so große Familie zu versorgen. Die Eltern Schiller bekamen in Bayern noch zwei Kinder: „Das können Sie sich vorstellen, in zwei Zimmern. Ich habe meine Mutter niemals schimpfen oder jammern gehört, sie war nie zornig. Das habe ich bei ihr nie erlebt. Das hat mich gewundert, weil heutzutage flippen ja Frauen schon mit zwei Kindern aus, aber das hat es bei ihr nie gegeben.“

Vertriebene in Bad Steben

Bad Steben ist ein Kurbad und die Vertriebenen wurden im Gebäude des ehemaligen Sanatoriums – im Schloss – untergebracht. Die Familie Schiller bekam das größte Zimmer im vierten Stockwerk. „Daneben waren gleich die Kuranlagen. Da waren die Amis drin. Wir Kinder sind immer rumgerannt, die haben uns Schokolade gegeben. Wir haben ihre Zigaretten gesammelt und haben sie dann verkauft. Und nebenan war die Kurgärtnerei, da waren viele Jungs in unserem Alter. Und so konnten wir immer in die Kurgärtnerei. Wenn dort die Eltern weg waren, konnten wir ins Treibhaus. Da haben wir Tomaten gepflückt. Als Kind war ich arm, aber wir hatten immer Unterhaltung. Wir waren immer im Kurpark, haben dort gespielt, wir sind auf die Bäume, sind in die Gärtnerei, als Kind kann man sich mit den Problemen der Eltern nicht befassen. Wir haben bloß immer nur gefragt, wann kommen wir hier endlich weg.“

Im Jahr 1947 (1948) wurde auf Initiative der katholischen Kirche in Bad Steben für die Flüchtlingskinder ein Kindergarten eingerichtet. „Da war ein Jugendleiter, wir sind immer hingegangen, es war schön. Er ist mit uns in den Wald gegangen, und das und das gemacht. Da ging es dann schon langsam aufwärts. Ich kann nur eins sagen, 1947, 1948 sind wir, kleinen Kinder nachts aufgewacht und haben gesagt, wir haben Hunger. Aber die Mutter hat nichts gehabt. Sie hat uns eine Kartoffel gegeben mit etwas Marmelade. Kennen Sie von den Buchen die Eckern? Das war eine sehr wichtige Nahrung für uns. Die haben wir tagelang gesucht. Der Vater hat ja versucht, was Essbares zu besorgen. Da haben wir Hasen gehalten, das durfte man, aber er hatte für sie kein Futter. Da sind wir die größeren Kinder in die Wiesen und haben Gras geholt, nur in die Taschen. Und wenn das Getreide fertig war, sind wir rumgegangen und haben das Getreide in die Taschen geholt.“

Im Schloss waren insgesamt dreihundert Menschen untergebracht. Das Zusammenleben wertet der Zeitzeuge auch aus Abstand als ruhig und konfliktfrei: „Da hat es keine Probleme gegeben, nicht wie heutzutage. Im Fasching wurde in jedem Stock gefeiert. Da waren Musiker dabei. Der eine hat gespielt, der andere Schauspiel gemacht. Es war eine richtige Gemeinschaft. Man sagte meinem Vater immer, es ist schwierig, eine Familie mit 15 Leuten irgendwo unterzubringen. Meine Großeltern sind vorher schon nach Regensburg zu einem Bauern, und sie schickten uns dann jede Woche Pakete mit Essen, Obst und so weiter. Das hat uns sehr geholfen. Unter anderem ist Regensburg eine Gegend, wo Sirup gemacht worden ist, und da haben sie uns Sirup geschickt, das war für uns eine wunderbare Sache. In diesem Lager waren wir in zwei Zimmern. Die älteren Geschwister zogen aus und es wurde dann besser.

Nach 6 Jahren haben wir dann doch in Naila ein Haus zugewiesen bekommen, wo wir dann rübergezogen sind. Dort hatten wir mehr Platz, dann hat mein Vater wieder seine Eltern von Regensburg raufgeholt. Wir mussten aber immer 3-4 Personen in einem Zimmer schlafen, die kleinen Kinder zu zweit in einem Bett. Das Haus hat mein Bruder überschrieben bekommen, mein Vater war Landwirt und hatte nichts. Mein Bruder hatte Arbeit und er konnte es auch abbezahlen.“

1956 ging Adalbert Schiller in die Lehre als KFZ-Mechaniker, die dreieinhalb Jahre dauerte. Schmunzelnd wundert er sich heute über seine damaligen Sorgen: „Mein Vater hat immer geglaubt, wir kommen wieder zurück, und ich als 14-Jähriger habe mir immer Gedanken gemacht, wie das geht, wenn er wieder zurückwill und ich hier lerne. So sind halt Kinder mit 14 Jahren. Wenn zu uns ein Besuch kam, wurde nur von der alten Heimat gesprochen und immer gehofft, dass man nach Hause kommt, aber das war ein vergebliches Hoffen.

Das war das Schlimme, dass man es geschafft hat, die Leute voneinander zu reisen, dass jeder woanders hingekommen ist. Da war nur eine einzige Familie hier bei uns in der Nähe. Wir haben versucht, nach und nach über das Rote Kreuz den Kontakt wieder herzustellen. Haben Adressen ausfindig gemacht, Kontakte wieder aufgenommen.“

Die erste Zeit in Bayern

„Die erste Zeit hier in Bayern war nicht einfach. Weil die Einheimischen haben gedacht, was ist es für ein Gesindel. Erst, als die gemerkt haben, dass die Leute arbeiten können und dass sie was im Kopf haben, dann waren sie vernünftiger. Meine Großmutter ist jeden Tag betteln gegangen. Was meinen Sie, was sie sich anhören musste … Ganz schlimm war das. Meine Großmutter hat mich sehr geprägt. Wie sie zu uns gezogen ist, von Regensburg nach Naila, habe ich immer bei ihr gegessen. Ich war ihr Liebling, sie hat immer gesagt, ich soll bei ihr essen. Dadurch weiß ich sehr viel von früher noch. Vom Großvater, vom Krieg und von der Großmutter. Das war eine sehr fromme Frau. Sie war schon damals bei vielen Kirchenfesten in Prag, Wallfahrten, die war überall. Die war bewandert. Da habe ich viel mitbekommen.

Der Glaube hat ihr geholfen, es zu ertragen. Zu achtzig, neunzig Prozent hat sie der Glaube am Leben gehalten. Es hat ja so viel Selbstmorde damals gegeben, nach der Vertreibung, die nicht mehr weitergewusst haben. Aber viele sind davon abgehalten worden, nur wegen dem Glauben. Ich war ja selber Messdiener. Wenn ich es alles gesehen habe, das waren meistens Witwen. Die Männer blieben meistens im Krieg oder waren in Gefangenschaft. Aber der Glaube hat ihnen unglaublich geholfen. Damals sind Hunderte Kirchen in ganz Deutschland gebaut worden. Wenn ich nur rechne in Naila und Bad Streben, da waren nur kleine Kirchen, dort sind riesige Kirche gebaut worden, in den 60er Jahren. Die Leute waren oft zwanzig Meter hinter dem Eingang gestanden, wenn die Kirche voll war. Das war der einzige Halt für viele Leute.“

Der Glaube hat zwar Hoffnung verliehen, aber für viele vertriebene Deutsche war es nicht einfach, sich mit der Realität des Alltags abzufinden. „Ich sage, mein Vater, dem hat man das angemerkt. Der war ein stolzer Landwirt, er musste Hilfsarbeiten machen. Das hat er nie verkraftet. Und so viele Kinder. Das war für ihn das größte Problem. Nichts zu essen, man konnte sich nichts leisten. Er war in einer Fabrik, und dann war er bei der Stadt angestellt. Aber dann ist er schwer krank geworden.

Mein Vater war felsenfest überzeugt, dass wir zurückkommen. Später, in den 50er Jahren war es klar, dass es praktisch nicht mehr zurück geht. Mein Vater war ein intelligenter Mann. Wir hatten schon damals eine Tageszeitung, obwohl es uns nicht gut ging. Er ist früh gestorben, mit 63 Jahren. Danach war meine Mutter mit uns Kindern, wir waren schon größer, allein im Haus. Unser Mittelpunkt waren immer die Eltern, auch wenn die Kinder schon raus waren. Zu Geburtstag, Weihnachten, da kam die Familie immer zusammen. Die Enkel und die Kinder, und so waren oft 20-30 Leute bei der Mutter. Wir haben uns alle hier gut wirtschaftlich eingelebt. Wir haben alle ein Haus, hatten immer Arbeit.“

Adalbert Schiller hat 1960 seine Gesellenprüfung gemacht, 1966 dann die Meisterprüfung. Er war dann in einem Autohaus und übernahm auf Wunsch seines Chefs den Autoverkauf. Er hat dort 40 Jahre gearbeitet. 1969 hat er geheiratet und eine Familie gegründet. Er hat vier Kinder.

Integration in deutsche Gesellschaft und nachhaltige sudetendeutsche Identität

„Wir waren dann voll integriert in Naila. Ich bin dann in verschiedenen Vereinen gewesen, war dann in der Katholischen Arbeiterbewegung als Vorstand gewählt worden, 1972 bin ich als Vorstand im Fußballverein gewählt worden, wo ich selber zwanzig Fußball gespielt habe. Mit großem Erfolg.

Natürlich hat mich die Vertreibung geprägt. Die Vertreibung, wie bereits angedeutet, ist ein Trauma für die meisten Vertriebenen gewesen. Dieses Trauma, habe ich gelesen, geht bis in die dritte Generation, bis es einmal ein Ende hat. Und es ist ja klar, die alten Leute, meine Großeltern, die haben tagtäglich darüber gesprochen. Aber sie haben, das muss ich auch sagen, nie geschimpft über die Tschechen oder über jemanden. Es ist auch vor uns Kindern wenig gesprochen worden, aber ich war damals schon sehr neugierig, war hinter der Tür oder hinter dem Schrank und habe zugehört.

Meine Mutter hat bis zu ihrem Tod nur Tracht getragen. Dafür war sie bekannt, das waren nur wenige, die die Tracht anhatten. Dass sie es geschafft hat, die Tracht nach Deutschland zu bringen? War vielleicht wegen den vielen Kindern, dass sie da Rücksicht genommen haben. Sie hatte ja mehrere Trachten. Für die Kirche eine, für die Feiertage eine, und für die Wochentage eine. Und die Tracht meiner Mutter hat ihr bis zum Tod immer gepasst, trotz dreizehn Kindern. Und was meinen Sie, was das für Prozedur war, wenn sich die Mutter Sonntag früh in die Kirche angezogen hat. Drei, vier, fünf weiße Röcke. Und dann kam erst das Gewand. Und dann das Oberteil. Alles bestickt und so weiter. Meine Mutter, da sie viele Kinder gehabt hat, hatte am Sonntag immer Nudelsuppe gemacht. Und die Nudeln hat sie immer selber gemacht. Können Sie sich vorstellen wie viel, das waren immer zwei Riesentöpfe. Sie hat den Teig vorbereitet, bevor sie in die Kirche gegangen ist. Und nach der Kirche hat sie sich erst umgezogen, alles sauber in die Kommode gelegt und dann sind die Nudeln geschnitten worden, dann hat sie erst die Suppe gemacht. Das war auch ein Ritual. Und ich habe meine Egerländer Tracht seit 1983. Die trage ich auf allen Veranstaltungen, und wenn wir Geburtstag hatten, wir Geschwister, trag ich immer noch Tracht.

Ich hatte auch sehr inniges Verhältnis zu meiner Mutter und sie zu mir. Sie hat zu niemandem viel gesagt, aber zu mir hat sie alles gesagt. Geschimpft und alles gesagt, ich habe gewusst, wie sie es meint.“

Den ersten Besuch in seine geliebte Heimat unternahm Adalbert mit seiner Mutter und seinen Geschwistern im Jahr 1972. „Wir wollten die Oma auch mitnehmen, aber die Aufregung war für sie so groß, sie konnte dann nicht mitfahren. Sie war emotional völlig kaputt. Und kurz danach ist sie auch gestorben.

Ich habe meine Mutter beobachtet, wie wir vor dem Bauernhof, wo wir gelebt haben, ausgestiegen sind. Das Haus gab es nicht mehr, alles war weg. Sie war käseweiß. Sie hat sich aber nichts anmerken lassen. Sie hat nicht rumgeschrien, sie hat nicht geschimpft. Man ist so mitgenommen, dass man ruhig ist. Spricht erst dann, wenn man weg ist, an einem anderen Ort, dann spricht man. Meine Mutter hat ja nie Zeit zum Reden gehabt, sie war immer unterwegs, mit so vielen Kindern.

Die Leute haben mir gesagt, das Haus haben sie kurz vorher eingerissen, sie haben die Ziegel genommen und haben das Kulturhaus in Kostelzen gebaut. Von den Ziegeln aus unserem Wohnhaus und von der Scheune. Die Mutter ist bis zum Tod mitgefahren. Das letzte Mal, 1992 zu Weihnachten, sie war schon sehr schwach. Ich habe gefragt, willst du hin? Wollte unbedingt. Die Geschwister waren dagegen. Ich bin nur allein mit ihr gefahren. Sie wollte unbedingt zu ihrem Elternhaus in Kapsch. Sie ist da ausgestiegen, da war die tschechische Frau, die wir gut kannten. Mutter wollte unbedingt ins alte Wohnhaus und in den Stall, wo jetzt die Kolchose war. Dann ist diese tschechische Frau mit ihr in den Stall, und sie war dann emotional total fertig. Ich habe sie immer beobachtet. Man hat gesehen, wie sie das mitnimmt, aber sie hat es nie rausgelassen.“

In die Sudetendeutsche Landsmannschaft ist Adalbert Schiller nach dem Tod seines Vaters eingetreten. Seine Mutter hat ihn gefragt, ob er Interesse hätte, Mitglied zu werden und sich zu engagieren - und so geschah es dann 1972. „Ich war vielleicht schon in allen Funktionen tätig, als Vorsitzender und als Stellvertreter. Im Moment bin ich Kreisobmann von Hof. Wir organisieren verschiedene Veranstaltungen. Aber es löst sich auf, nach und nach. Kein Nachwuchs. Alte Leute, achtzig, neunzig Jahre alt, die können nicht mehr, teilweise wollen sie nicht mehr. Mit Frau Zeh, wir zwei sind allein dort.

Ich bin sehr heimatverbunden. Ich lese sämtliche Bücher und ich denke viel, was haben die gemacht, was haben die gemacht. Schon als Kind habe ich mir Gedanken darüber gemacht. Ich habe mit meinem Großvater, der war im ersten Weltkrieg, mit dem konnte ich mich gut unterhalten. Dadurch bin ich so in die Geschichte reingekommen. Jedes Jahr bin ich ein paar Mal in der alten Heimat und auch in anderen Städten, weil mir diese Städte sehr viel sagen. Ich habe jetzt sehr viele Freunde und Bekannte in meiner alten Heimat, wo ich teilweise übernachten kann. Wir haben viele Feste miteinander gefeiert. Was mir auffällt, die jungen Leute in Tschechien interessiert das Thema sehr. Sie sagen es mir immer, weil sie in ihrem Leben nichts gehört haben von der Vertreibung, nur von der Abschiebung, und weil sie gedacht haben, dass die Deutschen erst ein paar Jahre hier waren. Mit den jungen Leuten habe ich so viel Diskussionen schon gehabt, die teilweise sagen, sie schämen sich, dass sie nichts mitbekommen haben. Aber man kann darüber sprechen. Bloß mit älteren Leuten, wenn man spricht, dann ist Stillschweigen. Es ist halt so. Aber ich kann nur sagen, ich bin immer gastfreundlich aufgenommen worden, es war immer auf jeden Fall anständig und behilflich.

In Kapsch, wo meine Mutter herstammte, da sind beide Großeltern begraben. Ihre Gruft habe ich vor 25 Jahren gekauft. Ich habe neue Inschrift schreiben lassen. Die Gruftplatten waren eingebrochen, man hat gesehen, dass die Leute das Grab zugemüllt haben mit Dreck und Steinen. Ich habe mit den Leuten gesprochen, mit dem Bürgermeister, dass die Gruft wieder sauber gemacht wird. Ich habe ihnen 100 Mark gegeben, zwei Kasten Bier, das hat dann die Feuerwehr sauber gemacht. Ich fahre im Jahr mindestens drei, vier, fünf Mal rüber. Also, weil ich mir noch nicht klar bin, ob ich mich drüben beerdigen lasse.

Die Kinder haben das Interesse nicht mehr. Man sagt ja nicht umsonst, die Zeit heilt alle Wunden. Wenn wir weg sind, dann ist nicht mehr viel los. Wenn ich ganz allein da drüben bin, denke ich nach. Ich gehe in die Dörfer, wo meine Mutter her ist, wo ich gewohnt habe und die Pfarrei, es ist nur wenige Kilometer voneinander. Wenn ich so erzähle, was die Eltern erzählt haben, oder die Großeltern, was sich da alles abgespielt hat, diese tollen Gemeinschaften untereinander, und was sie dann mitgemacht haben …  Das müssen Sie sich vorstellen, was die da emotional mitgemacht haben. Sie waren nie mehr frei im Denken. Sie haben immer nur nachgedacht, was haben wir verbrochen, dass wir weg mussten von unserer Heimat. Meine Vorfahren sind fünfhundert Jahre dort auf dem Bauernhof gewesen. Wenn man so geschichtsbewusst ist wie ich, dann macht man sich Gedanken. Die jungen Leute heutzutage wachsen in ganz anderer Umgebung auf, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Die Vertreibung hatte auf mich eine gewaltige Auswirkung gehabt. Wenn wir drüben gewesen wären, wir waren ja viele Kinder, wir wären überall reingeheiratet, ist ganz klar. Vielleicht hätte ich studiert. Aber ich beklage mich nicht über mein Leben, ich bin total zufrieden. Aber man fragt sich manchmal. Ich hätte eine ganz andere Frau geheiratet, die Geschwister hätten ganz andere Eheleute gehabt. Ich weiß ja noch, zuhause sind die Eltern sonntags meistens zu den Verwandten gefahren. Mit den Pferden, in der Kutsche. Mein Vater hat in Naila immer am Sonntagnachmittag versucht, zu einem Heimatfreund zu gehen. Deswegen weiß ich viel, weil er mich immer mitgenommen hat. Ich war der Einzige, der mitgegangen ist. Die anderen waren zu klein, oder schon größer, da habe ich unheimlich viel mitbekommen. Deswegen rufen mich viele an und fragen, was weißt du noch. Ich habe mit den alten Menschen viel mehr geredet als alle anderen.“

Die Überlegungen von Adalbert Schiller beziehen sich nicht nur auf Vergangenes, sondern sie reflektieren auch die heutige Situation – und wie sich die gegenwärtige tschechische Gesellschaft zu den vertriebenen Deutschen stellt. „Mit der jungen Generation habe ich kein Problem, darüber zu reden, die sind offen. Aber die Leute, die so alt sind wie ich, mit denen ist es schwerer. Ich wünsche mir, dass die tschechische Regierung einsieht, es war Unrecht. Die armen Leute auf dem Land konnten ja gar nichts dafür. Die Deutschen haben drüben Fehler gemacht. Aber was die Deutschen erleiden mussten, sollte man doch sagen, ok, das ist Unrecht gewesen. Wir verzeihen und gehen weiter. Die anderen machen das schon. Die Ungarn haben sich schon entschuldigt, die Letten, die Esten, die sagen, kommt wieder zurück. Das Volk in Tschechien ist wesentlich weiter als die Politiker. Ich sehe das, bin oft drüben, gerade die jungen Leute. Ich kann mich so klasse unterhalten. Aber die oberen Politiker sind stur wie die Panzer. Die Ansichten, wenn Zeman sagt, seid froh, dass man euch nicht umgebracht hat, das trägt nicht zur Versöhnung bei. Wir wollen ja doch alle Versöhnung haben.

Nach der Wende hat der deutsche Politiker Theo Waigel, Finanzminister bei der Wende, gesagt, wenn die Tschechen schlau wären, würden sie sagen, wer zurückkommen will, soll kommen. Das wäre das größte Investitionsprogramm für Tschechien gewesen, weil die Deutschen hätten Geld gebracht. Ich habe mir Gedanken gemacht. Die Deutschen hätten Geld mitgebracht, und sie hätten niemandem was weggenommen. Ist ja klar, wenn die tschechischen Leute ein Haus haben und derzeit sechzig Jahre drin wohnen, die kann man nicht vertreiben, das geht nicht. Aber man hätte sagen können, die, die kommen möchten und was kaufen, bauen wollen, die können kommen. Die hätten Millionen mitgebracht. Und hätten zur Versöhnung beigetragen.“

Und wie ist nach Adalbert Schillers Meinung der Ausblick in die Zukunft? „Es gibt immer noch Deutsche, die gerne zurückkommen würden. Das Problem ist, man kann nicht als junge Familie rübergehen, sind keine Schulen dort. Die Deutschen haben sich schon hundertmal entschuldigt, was sie getan haben. Warum sagt kein hoher tschechischer Politiker: Das tut uns leid, wir haben Fehler gemacht, genauso wie ihr, versuchen wir jetzt, auszukommen …“

 

Česká verze:

Adalbert Schiller se vždycky zajímal o historii své rodiny. Povídal si s lidmi, ptal se a zjišťoval – a díky tomu získal neobyčejně silný vztah ke své „staré vlasti“, kterou opustil, když mu byly teprve čtyři roky. Dodnes ho k ní poutá nejen vědění o vlastních kořenech, ale také velmi silné emocionální pouto.

Adalbert Schiller se narodil 11. dubna 1942 v osadě Lšelín (Elschelin) v okrese Stříbro. Jeho otec Johann Schiller hospodařil na usedlosti, která rodině patřila už od roku 1469. „Otec byl jediným synem a se svým otcem hospodařil na třiceti třech hektarech, měli pět koní. Když byl můj táta ještě malý, jeho otec musel do první světové války. Zatím mu však doma zemřela žena, tátova máma. Táta, dvanácti- nebo třináctiletý kluk, tak zůstal na gruntu sám, jen se svým dědečkem, a sami hospodařili. Jenže když v domě není žena, jde to od desíti k pěti, chybí tam hospodářka. Můj otec se pak brzy oženil a znovu se oženil i můj dědeček, vzal si ženu, která byla výrazně mladší a kterou jsem pak vnímal jako svou babičku. Potom už se hospodářství zase dařilo a vzkvétalo. V roce 1920 si dokonce postavili novou stodolu, která byla z cihel, jak bývalo v Sudetech běžné. Tady v Bavorsku se stodoly stavěly ze dřeva, proto tu tak často hořelo.“

Také matka Marie, rozená Woratschka, pocházela ze sedlácké rodiny, hospodařící v nedaleké vsi Skapce. Jako věno do manželství přinesla 100 000 korun. Manželství Johanna a Marie bylo obdařeno celkem třinácti dětmi: nejstarší se narodilo v prosinci 1928, nejmladší přišlo na svět v roce 1950 v Bad Stebenu. Adalbert se narodil jako devátý v pořadí. Poměr kluci/holky byl vždy vyrovnaný: nakonec jich bylo šest kluků a sedm holek.

„Matka vždycky říkala, že jsem už v devíti měsících uměl chodit a pořád jsem chtěl běhat k rybníku, který byl uprostřed naší vesnice. Skoro ve všech vesnicích v Sudetech býval rybník, to bylo běžné. Tak se o mě přirozeně bála. Ve Lšelíně stálo jen třicet čtyři domů a žilo v něm sto osmdesát obyvatel. Teď už z něj skoro nic nezbylo, stojí ještě bývalá hospoda, tu koupil jeden advokát z Prahy, a na druhé straně vesnice jsou ještě tři domy, kde žili domkaři. Pak možná ještě dva tři domy, ale jinak je už všechno pryč.“

Lšelín byla čistě německá obec, nacházela se však pouhých pět kilometrů od Kladrub, kde už žili i Češi. Lšelínské děti chodily do Kladrub také do měšťanky. Sedláci posílali své syny na zemědělskou školu do Stodu. Do školy však chodili pouze v zimě: v ostatních obdobích roku museli pracovat doma. Doma pomáhali i Adalbertovi starší sourozenci – starší sestra bydlela a vypomáhala prarodičům ve Skapcích. „Kdybychom zůstali doma, určitě bychom se taky někam přiženili, protože jen ten nejstarší dostal vždycky rodinný statek, rodiče se pak museli odstěhovat na výměnek,“ shrnuje Adalbert Schiller.

Vesnické společenství

„Matka mi často vyprávěla, že doma bylo hezké vesnické společenství. Když někdo třeba stavěl, všichni sedláci jeli s povozy do cihelny pro cihly. Nebo do lesa pro dřevo. Pomáhali si. Ve Lšelíně nebyl kostel, jenom kaplička. Vždycky v květnu se tam konaly májové pobožnosti, které pořádala naše babička. Kaplička byla malinká, a tak dospělí i děti seděli kolem ní a zpívali. Nebo když hospodáři v sedm osm hodin večer dokončili krmení, sedli si potom společně s ostatními před dům na lavičku a děti zpívaly. Na to matka vzpomínala často.

Když se šlo do kostela do Kostelce, ženy seděly nalevo a muži napravo. Úplně vpředu u oltáře sedával majitel velkostatku. Velmi respektovanou osobou byl pan farář, potom pan učitel a teprve potom pan starosta. Máma také vyprávěla, že když byla malá a jako děti běhaly po vesnici a potkaly pana faráře, musely ho pozdravit: Pochválen buď Ježíš Kristus (Gelobt sei Jesus Christus), ne Pozdrav Pán Bůh (Grüß Gott), tak to bylo na vesnici běžné. Když byla senoseč, museli i ti malí, dvanácti- třináctiletí, v pět ráno vyjít z domu a pomáhat kosit. Moje máma a její sestra také. Viděl to ale pan farář, řekl sedlákovi, že by to tak být nemělo, a muselo být po jeho. Farář byl prostě autoritou. Sedláci mu museli také pomáhat, kněží na vesnici totiž neměli žádné extra platy, naopak měli ještě vlastní zemědělství, se kterým jim pomáhali právě sedláci. Dovedete si představit, že když byla u někoho třeba zabijačka, byl farář první, kdo se objevil ve dveřích. Nebo když se někde slavily křtiny, zase tam byl pan farář.“

Válka a co bylo po ní

Jak vnímal pamětník měnící se politickou situaci třicátých let a válku? „Pamatuji si na obrannou linii, kterou Češi postavili v roce 1938, každých pět set metrů bunkr. Šla nedaleko od nás, děti si tam hrály. Můj otec sloužil v letech 1921–1922 v československé armádě, byl v Olomouci a v Chebu, ale za války nerukoval. Pravděpodobně proto, že nás bylo tolik dětí a taky že pracoval v zemědělství – musel plnit dodávky potravin. Nejstarší bratr ve válce byl, v Maďarsku. Ostatní děti pomáhaly v hospodářství. Měli jsme také děvečky a pacholky, Čechy a Poláky, jak bylo tehdy v Sudetech běžné.

Náš soused ob jeden dům byl starosta. Když válka skončila a Američané byli pryč, přišli čeští vojáci. Chodili od hospodářství k hospodářství a ptali se pacholků a děveček, jak s nimi bylo zacházeno. Starosta měl největší hospodářství. Jeho čeledíni nesedali u stolu s ním, ale měli stůl vlastní. Tak ho tehdy brutálně zmlátili. Já to dokonce slyšel. Potom přišel do lágru v Plzni na Borech a tam ho málem umlátili – jen proto, že nenechal čeleď jíst u stejného stolu. Když se vojáci ptali i našich čeledínů, kde jedli oni, odpověděli jim, že moji rodiče sice měli tolik dětí, ale že stejně oni mohli jíst u stolu s námi. To měli moji rodiče velké štěstí.“

Podobně jako jinde v Sudetech, i ve Lšelíně se počátkem roku 1945 objevili uprchlíci ze Slezska. „Ještě před koncem války v roce 1945 projížděli našimi vesnicemi uprchlíci ze Slezska. Neměli co jíst, a tak jim matka dala chleba, který sama pekla. Nechali u nás jednoho koně, už byl nemocný. Tak jsme ho nějakou dobu měli. Před pěti šesti lety jsem byl v Kladrubech. Dozvěděl jsem se, že tam žije muž, který po odsunu bydlel na vedlejším hospodářství. Šel jsem za ním, popovídali jsme si, věděl, že já jsem z té rodiny, kde měli tolik dětí, a také si pamatoval, že jsme dostali koně od těchto slezských uprchlíků.“

Západočeský Lšelín osvobodili v květnu 1945 Američané. „Když přijeli, byly všude podél hlavní ulice tanky. Vojáci si vyzvedávali u sedláků jídlo a jeli zase dál. Nedaleko našeho domu zastavil také jeden tank. Najednou výstřel – voják spadl na zem mrtvý. Dovedete si představit, co to vyvolalo. Obehnali celou vesnici a začali vyšetřovat, kdo střílel. Teprve po několika hodinách pátrání, protože to někteří sousedé viděli na vlastní oči, vyšetřování uzavřeli s tím, že se jednalo o nešťastnou náhodu. Chudák voják chtěl seskočit z tanku, ale zavadil o svou zbraň, ta vystřelila a zabila ho. To se u nás doma často říkalo, že kdyby se to stalo u Rusů, zamordovali by celou vesnici. Babička jim musela dát prostěradlo, do kterého mrtvého vojáka zabalili. Tři dny ležel před naším domem. Potom ho vyzvedli a odvezli.“

Odsun

Velkou ránu přineslo Schillerovým rozhodnutí o vystěhování Němců z Československa. Rodina musela odejít v září 1946. Jako mnoho ostatních, i Schillerovi věřili, že se domů zase vrátí. V okolí domu proto zakopali své cennosti: otcovy lovecké zbraně nebo porcelánové a stříbrné nádobí. Nic z těchto věcí se však už do rukou rodiny nevrátilo.

„Moji rodinu poznamenal odsun velice těžce. Vždyť nás bylo jedenáct dětí, většina ještě nezletilých. Moc dobře si pamatuji, jak jsme brzy ráno, o půl páté, museli z domu. Odvážel nás soused se svými koňmi. Celý povoz se zaskládal peřinami a tím, co jsme si mohli vzít s sebou – komodami, skříněmi, truhlami. Matce se dokonce podařilo vzít i nějaké obrazy. Asi brali ohled na to, že je nás tolik. My malé děti jsme seděly úplně nahoře a jedno děvče drželo náš velký rodinný kříž. Tak jsme společně vyrazili směr Stříbro. Tam, v lágru pro Němce, nás prohlédli a sebrali nám všechny cennosti, co jsme ještě měli u sebe. Na lágr si také vzpomínám velmi dobře. Jako děti jsme běhaly sem a tam, chtěly jsme si hrát. Všichni jsme se museli svléknout, a to byl pro patnáctileté šestnáctileté dívky hodně velký problém. Nebyly na to zvyklé, slýchával jsem je křičet. Za několik dní jsme byli nahnáni pěšky k nádraží ve Stříbře.“

Po několika dnech pobytu v lágru ve Stříbře byli Schillerovi naloženi do vlaku a cesta do neznáma pokračovala. „Přejeli jsme německé hranice, Schirnding, Wiesau, Marktredwitz, Bayreuth. V Bayreuthu nás na několik dní ubytovali v místním krytém bazénu. Tam, kde se lidé normálně převlékají, tak tam jsme bydleli. Znovu nás vyšetřili a dezinfikovali. Mně bylo tehdy čtyři a půl roku a dodnes si na to vzpomínám velmi dobře. Dále jsme pokračovali do Naily ve Franském lese nedaleko Hofu, kde nás ubytovali v tělocvičně s asi dvěma stovkami dalších lidí. Tady jsme museli čekat, než nám přidělili nějaké ubytování na zámečku v lázeňském městečku Bad Steben. Každá rodina dostala jeden pokoj, jenže nás bylo patnáct – otec, matka, jedenáct dětí a k tomu prarodiče. V pokoji nebylo vůbec nic, až postupně se přistavovaly další a další postele, kamna, jídlo jsme si museli shánět jinde. Babička, která byla relativně mladá, bylo jí šedesát, chodila každý den žebrat, abychom neumřeli hlady, protože jsme dostali opravdu jen to nejnutnější. Byla to hodně těžká doba, protože ani místní k nám vyhnancům ze Sudet nebyli příliš vstřícní.“ 

Tíživá situace Schillerových byla ještě tíživější tím, že postarat se o tak početnou rodinu nebylo vůbec jednoduché. Rodičům Schillerovým se v Bavorsku narodily navíc další dvě děti: „Dovedete si představit, co to bylo, tolik lidí ve dvou pokojích. Nikdy jsem ale neslyšel, že by matka nadávala nebo si stěžovala, byla zlá. Nikdy. Udivuje mě to, protože dnes ženy, které mají dvě děti, snadno vyletí z kůže. Ona ale nikdy.“

 

Uprchlíci v Bad Stebenu

Bad Steben je lázeňské městečko a vyhnanci byli ubytováni v budově bývalého sanatoria – zámečku. Schillerovi dostali největší pokoj ve čtvrtém patře. „Hned vedle nás už byly lázně, v těch bydleli Američané. Jako děti jsme běhaly kolem nich, dávali nám čokoládu. Sbíraly jsme cigarety a pak jsme je prodávaly dál. Kousek dál bylo ještě lázeňské zahradnictví, kde bydleli kluci našeho věku. Tak se chodilo k nim. Když jejich rodiče nebyli doma, směli jsme všichni dokonce i do skleníku a sbírali jsme rajčata. Moje dětství nebylo bohaté, ale dokázali jsme se zabavit. Hráli jsme si v lázeňském parku, lezli po stromech, chodili do zahradnictví, a tak mě problémy mých rodičů příliš nezajímaly. Vždycky jsme jen říkali, kdy se teda už konečně dostaneme pryč.“

V roce 1947 (1948) byla z iniciativy katolické církve v Bad Stebenu zřízena pro uprchlické děti školka. „Měli jsme jako malí jednoho vedoucího, všude jsme za ním chodili, to se mi líbilo. Brával nás do lesa, dělali jsme to i ono. Pak už se nám dařilo lépe, i když vzpomenu ještě na jednu historku: v této době jsme se my, malé děti, budily v noci s tím, že máme hlad. Máma pro nás nic neměla, a tak nám dávala bramboru namazanou marmeládou. Znáte plody buků, bukvice? To pro nás byla důležitá strava, sbírali jsme je jako malí celé dny. Otec se snažil, jak mohl, aby zajistil obživu. Choval králíky, to mu povolili, ale neměl pro ně krmení. Tak musely větší děti chodit pro trávu na louky. Sbíraly ji do kapes. A když bylo obilí, sbíralo se do kapes zase obilí.“

V zámečku bylo ubytováno celkem tři sta lidí. Společné soužití hodnotí pamětník s odstupem jako klidné a nekonfliktní: „Nebyly ale žádné problémy, jak to dnes bývá. Když nastal čas, pořádal se na každém patře masopust. Mezi námi žila spousta muzikantů, tak ti vyhrávali, jiní zase dělali divadlo. Bylo to opravdové společenství. Mému otci všude říkali, že ubytovat někde patnáct lidí je hodně těžké. Moji prarodiče již dříve odešli do Regensburgu k jednomu sedlákovi na práci, aby nám mohli posílat každý týden balíčky s jídlem, ovocem a podobně. To nám hodně pomohlo. V Regensburgu se mimo jiné vyrábí také sirup, a tak když nám posílali ten, byla to naprosto úžasná věc. Potom jsme dostali k bydlení ještě jeden pokoj, starší sourozenci navíc odešli pryč, tak už to bylo lepší.

Po šesti letech nám byl přidělen dům v Naile, kam jsme se přestěhovali. Tam už bylo více místa, a tak prarodiče bydleli zase s námi. Museli jsme ale spát tři nebo čtyři v jednom pokoji a malé děti v posteli po dvou. Dům byl napsaný na bratra, protože otec byl zemědělec a vlastně nic neměl. Bratr měl práci a mohl ho splácet.“

V roce 1945 nastoupil Adalbert Schiller do učení na automechanika. Učení mělo trvat tři a půl roku. S úsměvem se dnes podivuje svým tehdejším obavám: „Můj otec pořád věřil tomu, že půjdeme domů, často o tom mluvil. A tak jsem si já, tehdy čtrnáctiletý, lámal hlavu s tím, jak to udělám, když on chce zpátky a já se tady musím učit. Tak ale přemýšlejí děti. Když k nám přišla nějaká návštěva, mluvilo se hlavně o staré vlasti. A pořád se věřilo, že se vrátíme domů, ale byla to marná naděje.

To nejhorší bylo, že se podařilo lidi od sebe roztrhnout, každý se dostal někam jinam. V našem okolí byla jedna jediná rodina z našich známých. Pokoušeli jsme se skrze Červený kříž kontakty znovu navázat. Hledali jsme adresy a obnovovali kontakty.“

 

První léta v Bavorsku

„První léta tady v Bavorsku nebyla jednoduchá. Místní si mysleli, co jsme to za pobudy. Teprve když si všimli, že naši lidé umí pracovat a mají i něco v hlavě, dostali trochu rozum. Moje babička chodila každý den žebrat. Co myslíte, že si musela všechno vyslechnout... To bylo dost špatné. Babička na mě měla velký vliv. Když se z Regensburgu přestěhovala znovu k nám, chodil jsem k ní jíst. Byl jsem její oblíbenec, vždycky říkala, ať se najím u ní. Díky tomu toho hodně vím o minulosti. O dědovi a o válce, o babičce. Byla to velmi zbožná žena. Jezdila na poutě, na církevní slavnosti, do Prahy, všude. Tak byla světaznalá a mně o tom hodně vyprávěla.

Víra jí v životě hodně pomohla, aby to všechno zvládla. Řekl bych, že z osmdesáti nebo devadesáti procent ji udržela naživu. V té době bylo hodně sebevražd těch, kteří po vyhnání nevěděli, jak dál. Mnoho lidí to ustálo jen díky své víře. Já jsem byl ministrantem. Když jsem to viděl, většinou to byly samé vdovy. Muži zůstali ve válce nebo byli v zajetí a nikdy se nevrátili. Víra ale dokázala člověku neuvěřitelně pomoci. Tehdy se v Německu postavily stovky nových kostelů. Třeba i v Naile a v Bad Stebenu. Původně tam byly malé kostelíky, ale lidé si v šedesátých letech postavili nové, velké kostely. Často se stávalo i to, že ti, kteří se dovnitř už nevešli, stáli za dveřmi, třeba i dvacet metrů. Pro mnoho lidí byla víra v Boha jedinou oporou.“

Víra sice dodávala naději, přesto pro odsunuté Němce nebylo vůbec jednoduché smířit se s každodenní realitou. „Jak říkám, na mém otci bylo vidět, jak ho vyhnání zlomilo. Byl to hrdý hospodář, zemědělec, a teď musel dělat pomocné práce. Nikdy se s tím nesmířil. Do toho ještě měl tolik dětí, a to byl ten největší problém. Pořád nebylo co k jídlu, nic jsme si nemohli dovolit. Pracoval v továrně a potom byl zaměstnán u města. Pak ale těžce onemocněl.

Otec byl skálopevně přesvědčen, že půjdeme zpátky domů. Později, v padesátých letech, už bylo zřejmé, že se to nikdy nestane. Otec byl inteligentní člověk, už tehdy jsme odebírali noviny, i když se nám dobře nedařilo. Zemřel relativně mladý v roce 1966, bylo mu šedesát tři let. Potom byla matka s námi sama, ale to už jsme byli větší. Naši rodiče pro nás vždy byli středobodem našeho světa, i když už jsme bydleli každý někde jinde. O narozeninách, o Vánocích jsme se vždycky všichni sešli. Častokrát se u matky potkalo třeba dvacet třicet lidí, děti a vnoučata. My všichni jsme se postavili na vlastní nohy, ekonomicky jsme se měli dobře. Všichni jsme měli dobrou práci, dům.“

Adalbert Schiller získal v roce 1960 výuční list a v roce 1966 udělal mistrovskou zkoušku. Na naléhání svého šéfa se však nevěnoval přímo opravě automobilů, nýbrž auta prodával. Této práci zůstal věrný čtyřicet let. Kromě toho se stihl v roce 1969 také oženit a se ženou vychovat čtyři děti.

 

Zapojení se do německé společnosti a sudetoněmecká identita, která trvá

„V Naile jsme se plně integrovali do zdejšího života. Byl jsem v několika spolcích, čtyři roky jsem stál ve vedení Katolického dělnického hnutí (Katholische Arbeiterbewegung), roku 1972 si mě zvolili do svého vedení fotbalisté, s nimiž jsem více než dvacet let s velkým úspěchem hrál fotbal.

Samozřejmě že vyhnání velmi ovlivnilo i mne. Jak už jsem zmínil, vyhnání bylo pro většinu vyhnaných velké trauma. Četl jsem, že takové trauma se přenáší až tři generace, než konečně skončí. Staří lidé, moji prarodiče, o tom mluvili dennodenně. Musím ale také říct, že nikdy nenadávali na Čechy nebo na někoho. Před námi dětmi o tom vlastně moc nemluvili, ale já jsem byl tehdy hrozně zvědavý a poslouchal jsem za dveřmi a za skříní jejich rozhovory.

Moje matka chodila celý život až do smrti jen v kroji. Byla tím známá široko daleko, protože v kroji už chodil málokdo. Jí se podařilo dostat kroj do Německa možná díky tomu, že měla tolik dětí. Krojů měla několik, do kostela, na slavnosti, na všední den. Po tolika dětech měla pořád stejnou postavu a kroj jí byl pořád dobře. Dovedete si představit, jaký to byl proces, když se v neděli ráno připravovala do kostela? Oblékla si tři, čtyři, pět spodniček a teprve na to se dávala ta svrchní část. Všechno s krajkou. Protože matka měla tolik dětí, vařila vždycky v neděli nudlovou polévku. Těsto si dělala sama. Dovedete si představit, kolik toho bylo, vždycky dva obří hrnce. Těsto si připravila, položila na postel, než šla do kostela, a po kostele se nejprve převlékla, všechno pečlivě uložila do komody a potom krájela nudle. Až teprve potom dělala polévku. To byl rituál. Já mám také svůj chebský kroj od roku 1983. Beru si ho na všechny velké slavnostní akce. Nebo když se u nás doma slavily narozeniny, oblékal jsem se do kroje.

Měl jsem s matkou velmi blízký vztah. Nikomu jinému toho příliš neřekla, ale mně ano. Klidně i nadávala a řekla všechno, protože věděla, že vím, jak to myslí.“

První návštěvu do své milované vlasti podnikl Adalbert s matkou a sourozenci v roce 1972. „Chtěli jsme vzít i babičku, ale pro ni to bylo tak velké vypětí, že se den předtím roznemohla a nemohla jet. Emočně ji to úplně rozložilo a krátce nato i zemřela.

Pozoroval jsem matku, když jsme vystoupili na místě, kde jsme bydleli. Náš dům už nestál, všechno bylo pryč. Matka byla bílá jako stěna, ale nedala na sobě nic znát. Nenadávala a neplakala, bylo ticho, nikdo z nás se nezmohl na slovo, byla to příliš velká rána. Až později, když jsme byli jinde, mohli jsme si o tom popovídat. Matka toho nikdy moc nenamluvila, pořád pracovala, s tolika dětmi byla v jednom kole.

Dům prý zbourali krátce před naší návštěvou a cihly použili při stavbě kulturního domu v Kostelci. Stála ještě stodola, tu si později také rozebrali na cihly. Matka potom se mnou do Československa jezdila pravidelně. Naposledy to bylo o Vánocích v roce 1992. Byla už hodně slabá, ale zeptal jsem se jí, jestli chce jet se mnou. Chtěla, rozhodně. Sourozenci byli proti tomu, ale jeli jsme nakonec jen my dva. Bezpodmínečně se chtěla podívat na svůj rodný dům ve Skapci. Vystoupili jsme, byla tam jedna Češka, kterou jsme dobře znali, a matka chtěla za každou cenu dovnitř, podívat se do příbytku a do stáje, teď tam bylo družstvo. Tak nás ta žena provedla. Matku to emočně úplně dostalo. Pozoroval jsem ji, bylo vidět, jak ji to bere, ale nepustila to ze sebe.“

Do Sudetoněmeckého landsmanšaftu vstoupil Adalbert Schiller po otcově smrti. Jeho matka se ho zeptala, jestli by neměl zájem stát se členem a pomáhat tam – tak se v roce 1972 i stalo. „Byl jsem činný snad na všech pozicích, jako předseda i jako zástupce. Nyní jsem předsedou za okres Hof. Pořádáme různé akce, ale postupně se to rozpouští, nemáme dorost. Staří lidé, kterým je osmdesát devadesát, už nemají síly a částečně už ani nechtějí. S paní Zeh jsme na práci sami dva.

Já mám velmi silný vztah ke své vlasti. Přečetl jsem hodně knih a také často přemýšlím, co dělali ti, co dělali oni... Už jako dítě jsem o tom hodně hloubal. Se svým dědou, který bojoval v první světové válce, jsem se o tom mohl hodně bavit. V dějinách se dost vyznám. Každý rok jezdím několikrát do Česka. Baví mě navštěvovat a objevovat nejrůznější místa. Mám teď ve své staré vlasti hodně přátel a známých. Můžu u nich přespat, slavíme společně různé svátky. Zdá se mi, že mladí lidé v Česku se o tohle téma opravdu hodně zajímají. Hodně z nich mi říká, že o žádném odsunu nebo vyhnání v životě neslyšeli a že si mysleli, že Němci žili v Čechách jenom pár let. Už jsem s nimi o tom hodně diskutoval. Částečně říkají, že se stydí za to, že toho moc neví. Ale dá se s nimi o tom mluvit. Jen s těmi staršími je to horší, z nich o tom nechce mluvit nikdo. Ale tak to prostě je. Já můžu jen říct, že mě vždycky přátelsky přivítají, všude můžu jít, nikdy mě nikdo nevyhodil nebo nechtěl pustit dovnitř. Vždycky se ke mně lidé chovají slušně, hezky a nápomocně.

Ve Skapcích, odkud pocházela má matka, jsou pochováni oba prarodiče. Jejich hrobku jsem před pětadvaceti lety koupil. Nechal jsem obnovit nápisy. Desky byly probořené, a tak bylo vidět, že lidé do hrobu naházeli všelijaký nepořádek a kameny. Domluvil jsem se s místními lidmi a se starostou, aby hrobku znovu vyčistili. Dal jsem jim sto marek, dvě bedny piva a potom to hasiči vyčistili. Každoročně tam jezdím tak třikrát, čtyřikrát, pětkrát. Ještě si tím nejsem jistý, ale možná se tam nechám jednou pochovat i já.

Moje děti už to téma moc nezajímá. Neříká se zbytečně, že čas hojí rány. Až budeme pryč i my, tak už toho moc nezbude. Když jsem někdy v Česku a jsem úplně sám, přemýšlím. Jdu do vesnic, odkud pocházela moje matka, kde jsme bydleli a kde byla fara, tyhle tři vesnice jsou jen několik kilometrů od sebe. Když tak vyprávím, co mi pověděli rodiče, prarodiče, co se tam všechno odehrálo, jak ta skvělá společenství lidí zanikla, a potom co se tam všechno stalo... Dovedete si představit, co to s nimi emočně udělalo, už nikdy nebyli v duchu svobodní. Pořád jen přemýšleli, čím se provinili, že museli odejít ze své vlasti. Moji předkové žili pět set let na jednom hospodářství. Když má někdo rád historii tak jako já, tak je pochopitelné, že se o to zajímá. Dnešní mladí lidé vyrůstají už v úplně jiných podmínkách, to je rozdíl jako den a noc.

Vyhnání na mě mělo ohromný vliv. Kdybychom zůstali doma, bylo nás přece tolik sourozenců, tak bychom se všude přivdali a přiženili, to je jasné. Možná bych šel studovat. Ale já si nestěžuji, jsem se svým životem spokojený. Jen se tak člověk někdy ptá, jaké by to asi bylo. Vzal bych si jinou ženu, moji sourozenci by si také vzali jiné partnery. Ještě jsem si vzpomněl, že doma byli lidé zvyklí vždycky v neděli odpoledne jít někam na návštěvu. Zapřáhli koně a jelo se. Také můj táta se v Naile snažil každou neděli navštívit nějakého přítele ze staré vlasti. Brával mě s sebou, byl jsem jediný, kdo chodil s ním. Ostatní byli buď moc malí, nebo už moc velcí. Tak jsem toho mnoho získal. Proto mi teď volají lidé a vyptávají se, co ještě všechno vím. Povídal jsem si se starými lidmi více než ostatní.“

Úvahy Adalberta Schillera se však netýkají pouze dnů minulých, ale reflektují také současnou situaci – a jak se k Němcům odsunutým z Československa staví současná česká společnost. „S mladou generací nemám problém o tom hovořit, jsou otevření. Lidé, kteří jsou stejně staří jako já, s těmi je to horší. Přál bych si, aby česká vláda uznala, že vyhnání byla nespravedlnost. Ti ubozí lidé na venkově nemohli vůbec za nic. Němci udělali chyby. Ale mělo by se také říct, že to, co prožili oni, byla křivda. Odpustíme a jdeme dál. Jiní už to udělali, Maďaři už se omluvili, Lotyši, Estonci, ti dokonce říkají, přijďte znovu k nám. Lidé v Česku jsou zjevně dál než politici. Vidím to, jsem tam často, hlavně s mladými si můžu skvěle popovídat. Ale nejvyšší politici jsou tvrdí jako tanky. Názory, které má Zeman, když říká, ať jsme rádi, že nás nezavraždili, ke smíření rozhodně nepřispívají. A my všichni si přece smíření přejeme.

Po roce 1989 řekl německý politik Theo Waigel, tehdejší ministr financí, že kdyby Češi byli chytří, řekli by, kdo chce zpátky, ať se vrátí. To by byl pro Česko největší investiční program, protože Němci by přinesli peníze. Tak jsem o tom přemýšlel. Němci by přinesli peníze a nikomu by nic nevzali. To je přece jasné, když čeští lidé mají dům a už v něm šedesát let bydlí, přece je nemůže nikdo vyhnat, to nejde. Ale mělo se tehdy říct, že kdo si chce něco koupit nebo postavit, může to udělat. Někteří by přišli a přinesli s sebou miliony, a přispěli by tak ke smíření.“

A jaký je podle Adalberta Schillera výhled do budoucna? „Pořád ještě žijí Němci, kteří by se rádi vrátili. Problém je, že jako mladá rodina tam nepůjdete, nejsou tam školy. Němci už se stokrát omluvili za to, co spáchali. Proč neřekne žádný český politik: Je nám to líto, taky jsme dělali chyby, stejně jako vy, teď se musíme pokusit je napravit...“

© Všechna práva vycházejí z práv projektu: Odsunutí němečtí rodáci z Karlovarska vyprávějí

  • Příbeh pamětníka v rámci projektu Odsunutí němečtí rodáci z Karlovarska vyprávějí (Lenka Kopřivová)